Dr. Deborah Custance und Jennifer Mayer vom Institut für Psychologie an der Universiät von London wollten herausfinden, ob Haushunde den emotionalen Zustand von Menschen erkennen können und darauf reagieren.
Dazu starteten sie eine Versuchsreihe mit 18 Vierbeinern verschiedener Rassen und unterschiedlichen Alters. Sie wurden jeweils mit ihrem Halter, später mit einer ihnen fremden Person konfrontiert, die einmal weinten, einmal wirre Brummlaute abgaben und einmal ein normales Gespräch führten.
Hunde wollen bei Trauer offenbar Trost spenden
In den je 20 Sekunden langen Testsequenzen zeigte sich, dass die Mehrheit der Hunde auf die weinenden Menschen sichtbar betroffen reagierte und ihren Trost anzubieten schien. Von den 15 Hunden, die auf die weinenden Personen zugingen, taten dies 13 mit unterwürfiger Körpersprache wie eingeklemmter Rute und gesenktem Kopf.
"Die Hunde gingen nicht auf die weinenden Menschen zu, um selbst Trost zu suchen. Denn sonst hätten sie sich bevorzugt ihrem Herrchen oder Frauchen statt den ihnen fremden Personen zugewandt, das war aber nicht der Fall," erklärt Jennifer Mayer. "Die Hunde zeigten keine Präferenzen. Sie gingen auf den Menschen zu, der weinte, unabhängig davon, um wen es sich handelte. Wir schließen daraus, dass die Tiere auf die Emotion an sich reagieren und nicht aus eigenen Motiven handeln. Das deutet darauf hin, dass sie empathisch denken können und trösten möchten."
Beweisen können die Wissenschaftlerinnen diese These jdeoch bisher nicht - die Reaktion auf weinende Menschen könnte zum Beispiel auch darauf beruhen, dass Hunde von ihnen positive Aufmerksamkeit erhalten, sobald sie sich ihnen nähern.
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