Am "Zieselfeld" in Stammersdorf sind am Montag die Bagger aufgefahren. Sie begannen am - laut Experten Nager-freien Teilabschnitt - die Grasnarbe abzutragen. Dann überschlugen sich die Ereignisse: Tierschützer stürmten das Areal, weil im Boden angeblich noch Eidechsen sind, die wegen der Kälte nicht fliehen können.
Die Polizei rückte an. Schließlich wurden die Arbeiten gestoppt. "Wir wollten die Situation nicht eskalieren lassen. Heute geht der Abtrag der Grasnarbe weiter", so ein Sprecher des Bauträgers. Die Umweltbehörde hatte grünes Licht gegeben. Der Rasen- und Humusabtrag sind die Vorabeiten für 120 Wohnungen, die ab September hier entstehen. "Die Auswirkungen auf die Tiere wurden gar nicht richtig geprüft. Auch das EU-Verfahren ist offen", wettert Lukas Mroz von der Bürgerinitiative.
"Maschinen sind von Ziesellöchern entfernt"
Die Naturwacht sieht in hingegen keine Probleme: "Die Maschinen sind 70 Meter von den nächsten Ziesellöchern entfernt. Das ist in Ordnung", so Naturwacht-Chef Anton Reisner. Wie berichtet, wollen die Bauträger das gesamte Areal mit 900 Wohnungen erschließen. Die 200 Nager sollen auf Ausgleichsflächen umsiedeln.
Penible Auflagen
Eine ökologische Bauaufsicht soll die Umsetzung der Genehmigungs-Auflagen penibel kontrollieren. So darf ewa kein schweres Gerät zum Einsatz kommen; Baue müssen händisch abgetragen werden. Zauneidechsen dürfen ebenso wenig zu Schaden kommen wie Ziesel. Dazu kommt, dass die Arbeiten nur in einem sehr kurzen Zeitfenster von etwa vier Wochen im April beziehungsweise im Juli durchgeführt werden dürfen - um weder die Winterruhe der Ziesel noch deren Jungtiere zu stören.
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