"Ich wollte ein Pferd haben, das sonst keiner mehr haben wollte", erinnert sich Julia Langer an die Entscheidung, Friesenstute "Fidelia" zu adoptieren. Deren Vorbesitzerin gab an, überfordert zu sein, weil angeblich keine Zeit mehr für den Vierbeiner da war. "Über einen Tierschutzverein erfuhr ich von Fidelia und davon, dass der Amtstierarzt wegen ihres schlechten Zustandes schon einmal zur Kontrolle da war - ohne Ergebnis, denn Futter und Wasser waren vorhanden", so Langer, die als Tierpflegerin arbeitet.
Pferd abgemagert und mit Wunden übersät
Nach dem Bau einer Quarantänebox und der Organisation des Transports war es dann soweit: Am 19. Juli wurde Fidelia in ihr neues Zuhause gebracht, den Melcherhof in Kärnten. "Als ich sie sah, schossen mir die Tränen in die Augen - sie war so dünn und hatte Wunden am ganzen Körper", erinnert sich Langer. Schnell fiel ihr auf, dass das Pferd nach Eiter roch, durch das Maul traten bereits Futterreste aus! Der alarmierte Tierarzt riet zur Not-OP. "Danach bekam ich einen Anruf, dass sie bereits wieder aufrecht in ihrer Box steht und frisst", so Julia Langer.
Trotz Not-OP keine Hoffnung für Fidelia
Doch bereits am nächsten Tag ging es der Stute merklich schlechter: Fidelia konnte nicht mehr aufstehen und wurde mit Infusionen und Medikamenten versorgt. "Ich bin sofort hingefahren - sie wollte unbedingt auf die Beine kommen, aber aufgrund ihres ausgezehrten Körpers hat es Fidelia einfach nicht mehr geschafft", erzählt Langer traurig. Da sich die Friesenstute nur noch quälte, riet der Tierarzt zum Einschläfern. "Ich musste mich dann von ihr verabschieden - wir haben alles Menschenmögliche getan", so Langer.
Tierfreundin will Vorbesitzerin belangen lassen
Ein artgerechtes Leben auf ihrem neuen Platz sollte Fidelia nicht mehr vergönnt sein. "Ich finde es unglaublich, dass eine solche Tierquälerei in Österreich passieren kann", so Julia Langer empört. "Ich werde alles dafür tun, dass die Vorbesitzern sich für Fidelas schlechten Zustand verantworten muss."
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