Video veröffentlicht
“Vier Pfoten”: Royal Canin sponserte Bärenkämpfe
Das Video (oben klicken), das im April dieses Jahres heimlich von einem "Vier Pfoten"-Aktivisten aufgenommen wurde, zeigt das grausame Schauspiel: In einem Waldstück in der Nähe von Winnyzja in der Ukraine werden über mehrere Stunden und vor Publikum Jagdhunde auf einen angeketteten Braunbären gehetzt. An sich schon ein Skandal, doch es kommt noch schlimmer: Die barbarische Veranstaltung wurde offenbar vom Futtermittelhersteller Royal Canin gesponsert.
"Involvierung sogar zugegeben"
Vier- bis sechsmal im Jahr finden solche Wettbewerbe in speziellen Trainingscamps für Jagdhunde in der Ukraine statt. Die "Vier Pfoten" könnten belegen, dass Royal Canin in den letzten Monaten mehrere dieser grausamen Veranstaltungen in der Ukraine gesponsert habe, hieß es seitens der Tierschützer. Das Unternehmen habe "Vier Pfoten" gegenüber sogar die Involvierung in das Event im April bestätigt, verweigere aber jegliches Gespräch.
Auch auf mehrfache Nachfrage der "Krone Tierecke" blieb eine Stellungnahme vorerst aus.
Die aggressivsten Hunde gewinnen Pokale
Bei den grausamen Veranstaltungen sollen die Hunde den Bären angreifen und beißen. Dieser ist nahezu wehrlos. Er kann sich nicht frei bewegen, sondern ist an einer Kette befestigt, die mit einem Seil über ihm verbunden ist. Am anderen Ende der Kette stehen mehrere Männer, die jede Bewegung des Bären kontrollieren und ihn über den Kampfplatz zerren. Ein Punktrichter vergibt Punkte für jeden einzelnen Hund. Auf die Besitzer der aggressivsten Hunde warten laut Video mit dem Royal-Canin-Logo gebrandete Pokale...
Wildtiere als Tiere zweiter Klasse?
Die "Vier Pfoten" forderten Royal Canin nun öffentlich dazu auf, nicht nur das Sponsoring dieser tierquälerischen Wettbewerbe ein für allemal zu stoppen, sondern Verantwortung für die Zukunft der gequälten Tiere zu übernehmen. "Der Konzern wirbt mit dem Leitsatz 'Wissen und Respekt vor der Natur unserer Haustiere' und stellt das Wohlbefinden von Haustieren in den Fokus seiner Unternehmensphilosophie", sagt Dr. Amir Khalil, Tierarzt und Projektleiter. "Mit dem Sponsoring von grausamen Bärenkämpfen degradiert man Wildtiere wie Braunbären als Tiere zweiter Klasse."
Wettbewerbe dieser Art illegal
Diese Art von Wettbewerb mit Braunbären ist illegal. In der Ukraine sind Braunbären per Gesetz geschützt. Darüber hinaus sind sämtliche Aktivitäten, die einem in Gefangenschaft gehaltenen Bären Schmerzen und Leid zufügen, verboten. Khalil: "Es reicht nicht aus, dass sich Royal Canin verbal von solchen Aktivitäten distanziert. Der Konzern muss Verantwortung übernehmen und die Sicherstellung eines tiergerechten Lebens für die betroffenen Bären unterstützen."
Das Leid der "Kampfbären" in der Ukraine
Nach Schätzungen der Tierschützer gibt es in der Ukraine zwischen 15 und 20 sogenannte Kampfbären. Sie leben qualvoll in winzigen Käfigen auf bloßem Betonboden und dürfen diese nur verlassen, um zu Trainingszwecken oder bei Wettbewerben von Jagdhunden angegriffen zu werden. Sie erhalten meist viel zu wenig Futter und Wasser, damit sie ein schwacher Gegner für die Hunde sind. Den meisten werden außerdem die Krallen gezogen. Viele von ihnen stammen aus Zoos, Zirkussen oder aus der freien Wildbahn.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.