Das Hausverlosungs-Thema in Österreich ist zum Ladenhüter mutiert, die Bürger wollen davon nichts mehr wissen, die Medien nichts berichten. Eine blöde Situation für die Menschen, die ihre Liegenschaften in den rechtlichen Fängen des Verlosungs-Debakels platziert haben.
Der Tiroler Karl Rabeder steckte in eben solch einer Klemme. Er fand aber einen gewieften Marketing-Plan: Der Unternehmer wolle den Erlös seiner Villa – 2,17 Millionen Euro (700.000 Euro mehr als der Marktwert) – in eine Micro-Kredit-Firma stecken, um in der Dritten Welt zu helfen. Außerdem mache ihn "das Geld nicht glücklich". Die kostenlose Publicity sorgte für einen rapiden Anstieg des Losverkaufs. 21.999 Lose zu je 99 Euro brachte er so an den Mann.
Am Dienstag lud Rabeder zur Ziehung in sein 360-Quadratmeter-Haus. Medien aus Deutschland, Italien und Österreich kamen. Die Überraschung: Rabeder bot nur den Medien Platz, die im Vorfeld "eine Spende" an ihn gerichtet hatten, sagte er vor den Kameras. Brigitte Gogl vom ORF-Tirol versicherte der "Krone": "Wir haben nichts bezahlt!" Und RTL, ZDF? Der Mann, den das viele Geld nicht glücklich mache, kassierte also doch ab.
Bayerin neue Villenbesitzerin
Die "Krone" ermittelte dennoch die Gewinnerin der Tombola: Eine Bioladen-Besitzerin (49) aus Bayern. Ob sie mit der Villa, die ca. 1.000 Euro Erhaltungskosten monatlich frisst, Freude haben wird, ist eine andere Frage.
von Matthias Holzmann, Tiroler Krone
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