Eigentlich galt seit 1. Jänner 2010 die Regelung, dass nur noch Notärzte mit fixer Anstellung eingesetzt werden dürfen – davor waren nahezu alle Notfallmediziner als freie Dienstnehmer unterwegs. Weil das mit der Anstellung nicht machbar war, gab's die typisch österreichische Lösung: Die Frist wurde auf 1. Jänner 2011 verlängert. Und seither gibt's massive Probleme: Dieses System benötigt einfach mehr Notärzte als eines mit freien Dienstnehmern – sie dürfen mehr Stunden arbeiten.
"Schwierig, Dienstplan zu erstellen"
Das Krankenhaus Zams koordiniert Notärzte für die NEF-Stützpunkte Zams, Imst und Telfs, wo am vergangenen Freitag kein Notarzt parat war. Beate Zangerl, Geschäftsführerin im Krankenhaus Zams, zur "Krone": "Ich habe einfach nicht genug Notärzte, die sich anstellen lassen wollen. Es war schon sehr schwierig, den Dienstplan für den Jänner zu erstellen, der Februar ist noch offen. Ich verspreche aber der Bevölkerung, dass wir alles Menschenmögliche tun, um einsatzbereit zu sein."
Das Rote Kreuz stellt die Notfallautos und die Sanitäter laut Pressesprecher Fritz Eller "wie gewohnt, für die Notärzte sind wir nicht zuständig. Die momentane Lösung ist unbefriedigend, wir fordern klare Verhältnisse."
"Politiker haben keinen Bezug zur Praxis"
Indes drohen immer mehr Notärzte aus Tirol abzuwandern. Einer von ihnen ist Hermann Neun, der vor zehn Jahren aus Bayern nach Tirol kam und nun den Schritt in die umgekehrte Richtung machen will. Neun: "In Tirol hat man unter dieser Landesregierung, die gute und bewährte Systeme ignoriert, keine verlässlichen Verhältnisse zu erwarten. Die Politiker haben keinen Bezug zur Praxis."
Gebi Mair von den Grünen stellt an Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg die Frage: "Wie viele Notarztdienste sind unbesetzt? Wer will für Tote verantwortlich sein?"
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