Facebook soll eine wichtige Rolle bei der Aufklärung des Verbrechens gespielt haben, berichtet das IT-Portal "CNET". Vonseiten des FBI hieß es, das soziale Netzwerk habe die Bundespolizei während der gesamten Ermittlungen unterstützt und dabei geholfen, die Grundursache, die Täter und die Zahl der Opfer des digitalen Kapitalverbrechens auszuforschen.
Die von den Cyberkriminellen verwendete Malware "Yahos" wurde zwischen 2010 und Oktober 2012 gegen Facebook-Benutzer eingesetzt, um ihre Konto- und Kreditkartendaten sowie persönliche Daten zu stehlen. Die Facebook-Sicherheitsabteilung habe betroffene Accounts offenbar erkannt und die zur Entfernung der Malware notwendigen Tools bereitgestellt, berichtet die Website.
Handschellen klickten in sieben verschiedenen Ländern
Nachdem die Hintermänner des Malware-Angriffs ausgeforscht waren, klickten in sieben Ländern bei insgesamt zehn Verdächtigen die Handschellen, außerdem wurden zahlreiche Hausdurchsuchungen durchgeführt. Die mutmaßlichen Betreiber des "Butterfly"-Botnets stammen aus Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Mazedonien, Neuseeland, Peru, England und den USA.
Stimmen die Angaben des FBI, dass durch die Cyberkriminellen rund 850 Millionen US-Dollar Schaden verursacht wurde, wäre es eines der größten Online-Verbrechen der Geschichte. Erst vor Kurzem wurde die über das "Zeus"-Botnet verbreitete Malware "Eurograbber" (siehe Infobox) bekannt, die in Europa rund 36 Millionen Euro erbeutet haben soll - im Vergleich zum durch die "Yahos"-Malware angerichteten Schaden eine Kleinigkeit.
Botnets als Werkzeug Cyberkrimineller
Ein Botnet ist ein Netzwerk aus mit Malware infizierten Computern, das von Cyberkriminellen für ihre Angriffe genutzt wird. Im Prinzip steuern die Hintermänner des Botnets unbemerkt bereits infizierte Computer und nutzen diese, um weitere Rechner zu infizieren, Spam zu verschicken, Websites mittels DDoS-Attacken anzugreifen oder – wie im konkreten Fall – die Bank- und Kreditkartendaten der Benutzer abzugreifen.
Ein einmal infizierter Rechner kann sich über Monate und Jahre völlig unauffällig verhalten, von Cyberkriminellen im Bedarfsfall aber jederzeit missbraucht werden. Wirksamen Schutz bietet gesundes Misstrauen gegenüber dubiosen Mails und Websites sowie die Verwendung einer aktuellen Virenschutz-Lösung.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.