Waffen gefunden

13 Festnahmen nach Anti-Terror-Einsatz in Belgien

Ausland
16.01.2015 12:39
Die belgische Polizei hat beim Anti-Terror-Einsatz gegen mutmaßliche Dschihadisten insgesamt 13 Personen festgenommen. Die Identifizierung der im ostbelgischen Verviers getöteten Verdächtigen laufe noch, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Brüssel am Freitag. Die Männer sollen es auf einen prominenten Politiker oder Rechtsvertreter abgesehen haben, hieß es in belgischen Medien. Ihr Opfer hätte gekidnappt und geköpft, ein Video der Tat ins Netz gestellt werden sollen.

Laut der Schweizer Zeitung "20 Minuten" wurde die grausame Tat nur deshalb nicht ausgeführt, weil die Dschihadisten noch auf die Ankunft eines Top-Terroristen gewartet hatten. Kurz nach dessen Eintreffen in Belgien schlug die Polizei dann am Donnerstagabend in Verviers zu.

Im Versteck der Dschihadisten seien unter anderem Kriegswaffen vom Typ Kalaschnikow AK47, Munition, Sprengstoffe und Polizeiuniformen gefunden worden, erklärte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Außerdem bestätigte er frühere Angaben, dass auch Attentate gegen die Polizei in Belgien geplant waren. Bei dem Anti-Terror-Einsatz waren am Donnerstagabend zwei Männer getötet worden.

Innenminister warnt vor weiteren Anschlägen
Der belgische Innenminister Jan Jambon warnte am Freitag, dass die Anti-Terror-Operation Folgeanschläge nach sich ziehen könnte. "Die Aktion kann immer auch andere Zellen aktivieren. Wir wissen nicht, was die Nebenwirkungen sind."

Der Minister verwies darauf, dass im ganzen Land die zweithöchste Sicherheitsstufe 3 gilt. Die Anti-Terror-Operation in Verviers und mit Razzien in Brüssel und Antwerpen sei noch nicht zu Ende, sagte Jambon. "Ich denke, in den nächsten Tagen wird noch Information nach außen dringen, aber ich will das nicht vorwegnehmen." Bei den Terrorverdächtigen in Verviers handelte es sich laut der belgischen Staatsanwaltschaft um Rückkehrer aus Syrien.

Regierung plant schärfere Sicherheitsmaßnahmen
Angesichts des zunehmenden Terrors in Europa berät die belgische Regierung über schärfere Sicherheitsmaßnahmen. Bei der Kabinettssitzung am Freitag gehe es um die Frage, wie Terroranschläge verhindert werden könnten, meldete das belgische Radio RTBF.

Dazu gehörten die Überwachung von Einrichtungen durch das Militär und Maßnahmen zum Schutz gegen Syrien- und Irak-Rückkehrer. Auch gegen die Radikalisierung plant Belgien Projekte in Gefängnissen sowie die Kontrolle sozialer Netzwerke.

Auch EU-Institutionen in Brüssel wappnen sich
Indes traf auch die EU-Kommission "zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen für den Eingang in das Berlaymont-Gebäude" in Brüssel, wie eine Sprecherin am Freitag erklärte. Dies werde nach einer Weisung von EU-Vizepräsidentin Kristalina Georgiewa zudem für die anderen Institutionen – EU-Rat und EU-Parlament - erfolgen. "Unser Personal ist geschützt. Es gibt derzeit keine spezielle Bedrohung, die Lage wird laufend evaluiert", betonte die Sprecherin.

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