Starker Zuwachs

2014 reisten 276.000 illegale Einwanderer in EU

Ausland
14.01.2015 09:14
Mehr als 276.000 illegale Einwanderer sind 2014 in die Europäische Union gekommen. Dies stelle gegenüber dem Jahr zuvor eine Zunahme um 138 Prozent dar, sagte EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos am Dienstag bei einer Parlamentsdebatte in Straßburg über die jüngsten Flüchtlingsdramen. Demnach kamen 207.000 der Migranten "illegal über das Mittelmeer".

Seit September seien zwölf mit Flüchtlingen beladene Frachter in Europa eingetroffen, was zeige, dass die Schleuser "neue Routen und neue Methoden" finden würden. Avramopoulos warnte, ohne ein "entschiedenes und koordiniertes Handeln" der EU werde der Zustrom von Migranten angesichts der Konflikte an den Grenzen der EU weiter anhalten.

Die EU müsse vor allem das Vorgehen gegen die Schmuggler verstärken, indem es die Sammlung und den Austausch von Informationen verbessere. Angesichts der Verlagerung der Flüchtlingsrouten über die Türkei sei Brüssel im Kontakt mit Ankara, um über Konsequenzen zu sprechen, sagte der Kommissar. Er sprach sich zudem für eine Erhöhung des Kontingents an Flüchtlingen aus Syrien aus.

Renzi: EU muss sich Libyen-Konflikt widmen
Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi forderte seinerseits in Straßburg, dass sich die EU dem Konflikt in Libyen widmen müsse. Über das nordafrikanische Land reisen die meisten Migranten nach Europa. Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gadafi im Herbst 2011 herrschen in Libyen Anarchie und Gewalt. Der fast vollständige Zusammenbruch der staatlichen Ordnung erleichtert auch die Aktivität der Schmuggler.

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