Problem in Brasilien
220.000 Soldaten sollen Zika-Mücke bekämpfen
Im Kampf gegen die Ausbreitung des von Mücken übertragenen Zika-Virus will Brasilien bis zu 220.000 Soldaten einsetzen. Wie Gesundheitsminister Marcelo Castro am Montagabend mitteilte, sollen am 13. Februar in besonders betroffenen Gebieten Soldaten von Haus zu Haus gehen und bei der Bekämpfung der Moskitoart Aedes aegypti helfen.
"Seit 30 Jahren gibt es diese Moskitos im Land und wir haben es nicht geschafft, sie zu eliminieren", betonte Castro nach Angaben der Nachrichtenagentur Agência Brasil. Die Mückenart überträgt auch Dengue und Gelbfieber. Als weitere Maßnahme sollen rund 400.000 schwangere Frauen aus ärmeren Schichten, die Sozialleistungen im Rahmen des Programms "Bolsa Familia" bekommen, Moskitoschutzmittel erhalten.
Virus für Schädelfehlbildungen verantwortlich?
Das Virus, das binnen weniger Monate bereits in 21 Ländern auf dem amerikanischen Kontinent aufgetaucht ist, kann zu Fieber und Hautausschlag führen. Vor allem aber steht es im Verdacht, bei einer Infektion von Schwangeren Schädelfehlbildungen bei Babys auszulösen.
WHO warnt vor weiterer Ausbreitung des Erregers
Brasilien ist am stärksten betroffen, dort wurden bisher 3893 Fälle der Mikrozephalie ermittelt, vor allem im Norden des fünftgrößten Landes der Welt. Dabei ist der Kopfumfang des Kindes zu klein, geistige Behinderungen sind meist die Folge. In sechs Mikrozephalie-Fällen hatten Schwangere sich zuvor mit Zika infiziert. Die Weltgesundheitsorganisation warnt inzwischen vor einer Ausbreitung des Zika-Virus auf den gesamten amerikanischen Kontinent.
Zika-Schutz für die Olympischen Spiele in Rio
Mit einem Mückenbekämpfungs-Programm will Brasilien auch Sportler und Besucher der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) vor dem sich ausbreitenden Zika-Virus schützen. An 56.000 Hotels, Bars und Restaurants im ganzen Land sei ein Maßnahmenkatalog verschickt worden, um die Mückenart, die das Virus überträgt, besser zu bekämpfen.
Verstärkte Vorsorge- und Diagnosemaßnahmen
Zudem würden in Rio während der Spiele die Vorsorge- und Diagnosemaßnahmen verstärkt. Die finanziellen Ausgaben würden im laufenden Jahr auf umgerechnet 422 Millionen Euro erhöht, teilte das Gesundheitsministerium in Rio de Janeiro mit. Allein über 550 Tonnen Anti-Moskitomittel und Pestizide sollen eingesetzt werden. Von Vorteil könnte sein, dass die Spiele im brasilianischen Winter stattfinden - damit könnte das Mückenrisiko weit geringer ausfallen.
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