EgyptAir-Absturz

Ägypten sucht mit U-Boot nach Flugschreibern

Ausland
22.05.2016 15:59

Nach dem Absturz einer EgyptAir-Maschine über dem Mittelmeer setzt Ägypten bei der Suche nach den Flugschreibern auch ein U-Boot ein. Es sei Sonntagfrüh entsandt worden, sagte Präsident Abdel Fattah al-Sisi in einer live übertragenen Ansprache. Er warnte zugleich davor, bezüglich der Absturzursache voreilige Schlüsse zu ziehen.

Sobald die Untersuchungen Ergebnisse erbracht hätten, würden diese veröffentlicht, erklärte Sisi. Die Maschine mit 66 Menschen an Bord war Donnerstagfrüh auf dem Weg von Paris nach Kairo vom Radar verschwunden. Die Absturzursache ist weiterhin unklar.

Bisher wurden weder der Flugdatenschreiber noch der Stimmenrekorder gefunden. Suchmannschaften des ägyptischen Militärs hatten am Freitag und Samstag Trümmerteile geborgen. Auch Körperteile und persönliche Gegenstände wurden rund 290 Kilometer nördlich der ägyptischen Küstenstadt Alexandria gefunden.

Im Mittelmeer gefundene Gegenstände aus der abgestürzten Maschine (Bild: APA/AFP/Egyptian military spokesperson's Facebook page)
Im Mittelmeer gefundene Gegenstände aus der abgestürzten Maschine
Wrackteile des abgestürzten Airbus (Bild: Associated Press)
Wrackteile des abgestürzten Airbus

Neuen Erkenntnissen zufolge wurde an Bord des Fluges MS804 unmittelbar vor dem Absturz ein Rauchalarm ausgelöst. Das ACARS-System der Maschine habe eine entsprechende Meldung gesendet, hieß es von der französischen Behörde für Sicherheit der zivilen Luftfahrt (BEA). ACARS ist ein digitales Datenfunksystem zur Übermittlung von automatischen Nachrichten zwischen Flugzeugen und Bodenstationen. Ein Rückschluss auf die Ursache des Unfalls ist der BEA zufolge damit jedoch nicht möglich.

Daten deuten auf plötzlich auftretendes Ereignis hin
Das Expertennetzwerk Aviation Herald teilte mit, die Daten deuteten auf ein plötzlich auftretendes Ereignis im rechten vorderen Bereich des Flugzeugs hin. Innerhalb kurzer Zeit seien auch Sensoren an Fenstern auf der rechten Seite, unter anderem im Cockpit, aktiviert worden. Eine Minute nach dem Rauchalarm an der Toilette registrierte das System außerdem Rauch an der Bordelektronik, die sich unter dem Cockpit befindet.

Die Aufzeichnungen würden darauf schließen lassen, dass der Störfall im Inneren des Flugzeuges auftrat. Als letzte Nachricht schickte das ACARS-System einen Hinweis auf den Ausfall eines Steuerungssystems. Das geschah um 2.29 Uhr Ortszeit - unmittelbar, bevor Flug MS804 im ägyptischen Luftraum vom Radar verschwand.

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