Neue Trümmer geortet

Air-Asia-Jet hätte gar nicht fliegen dürfen

Ausland
03.01.2015 14:46
Sechs Tage nach dem Absturz eines Air-Asia-Passagierjets vor der indonesischen Küste haben Einsatzkräfte nach eigenen Angaben bereits vier große Teile des Wracks gefunden. "Ich kann bestätigen, dass dies Teile des Air-Asia-Flugzeugs sind, nach dem wir gesucht haben", erklärte der Chef des indonesischen Rettungsdienstes, Bambang Soelistyo, am Samstag. Unterdessen übt das indonesische Verkehrsministerium schwere Vorwürfe gegen die Fluggesellschaft, deren Passagierflugzeug am vergangenen Sonntag gar nicht hätte abheben dürfen.

Eine Genehmigung für Air-Asia-Flüge an Sonntagen auf der Strecke von Surabaya nach Singapur habe nicht vorgelegen, teilte das Verkehrsministerium in Jakarta mit. Genehmigt seien Flüge zwischen den beiden Destinationen lediglich am Montag, Dienstag, Donnerstag und Samstag. Es ist unklar, wie die Piloten ohne Erlaubnis starten konnten. Zudem ist unbekannt, ob sich die Piloten vor dem Start über die Wetterverhältnisse entlang der Flugroute informiert hatten. Die Fluglinie selbst gerät aber auch zunehmend ins Visier der Ermittler. Alle Flugpläne der Airline würden überprüft, kündigte ein Sprecher des Verkehrsministeriums an. "Es ist möglich, dass Air Asia die Lizenz in Indonesien entzogen wird", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters.

Bisher 30 Leichen geborgen, aber Zeit läuft Rettern davon
Unterdessen orteten Bergungsmannschaften mittlerweile vier große Teile der Unglücksmaschine in 30 Metern Tiefe. Ein Unterwasserroboter ist im Einsatz, um die Fundstücke zu fotografieren. Diese liegen den Angaben zufolge in einer Tiefe von 30 Metern auf dem Meeresgrund. Zudem wurden Taucher entsandt, um nach weiteren Leichen zu suchen. Bisher wurden 30 Tote aus dem Meer geborgen.

Die Zeit läuft aber den Rettern davon. In den warmen Gewässern um die Absturzstelle vor Borneo würden die Körper sehr schnell verwesen, sagte Suyadi Supriyadi vom Rettungsteam der indonesischen Streitkräfte. "Sobald die Leichen verwest sind, wird es sehr schwierig, sie zu identifizieren."

Absturzursache weiterhin unklar
Bereits am Freitag hatte die Besatzung eines indonesischen Marineschiffs nach Angaben des Kapitäns das Heck des Flugzeugs mithilfe eines Sonars entdeckt. Der Fund war offiziell nicht bestätigt worden. Von den Flugschreiben, die Aufschluss über die Absturzursache geben könnten, fehlt zudem noch jede Spur. Bisher ist nur klar, dass der Pilot kurz nach dem Start wegen schlechten Wetters um eine Kursänderung bat. Dieses wurde genehmigt, die Flugkontrolle untersagte es dem Piloten wegen dichten Flugverkehrs aber, seine Flughöhe anzupassen. Danach riss der Funkkontakt ab und die Maschine verschwand vom Radarschirm.

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