Terror-Alarm
Al-Kaida bereitete offenbar Anschlag in Deutschland vor
Die Festgenommenen (im Bild einer der Männer mit einer Jacke über dem Kopf) seien "noch in der Experimentierphase" gewesen. Sie hätten geplant, einen mit Metallteilen versetzten Sprengsatz in einer größeren Menschenmenge zur Explosion zu bringen, teilte der stellvertretende Generalbundesanwalt Rainer Griesbaum mit.
Laut Griesbaum belegen aktuelle Erkenntnisse der Ermittler, dass Al-Kaida in Deutschland Anschläge plant. Einer der drei Beschuldigten habe 2010 von einem hochrangigen Mitglied der Terrororganisation den Auftrag für einen Anschlag in Deutschland erhalten.
Haftbefehl gegen Männer erlassen
Gegen die drei am Freitag im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen festgenommenen mutmaßlichen Terroristen ist am Samstag Haftbefehl erlassen worden. Die drei Männer befänden sich zudem weiter in Untersuchungshaft, sagte ein Sprecher der deutschen Bundesanwaltschaft.
Bei dem Mann handelt es sich um einen 29-jährigen Marokkaner, der den Ermittlungen zufolge in einem Ausbildungslager der Al-Kaida in Waziristan in Pakistan gewesen sein soll. Nach der Ausbildung sei er zur Durchführung eines Attentats nach Deutschland zurückgekehrt, so Griesbaum.
Die beiden anderen Festgenommenen seien ein 31-jähriger Deutsch-Marokkaner, der als Elektriker gearbeitet habe, und ein 19-jähriger Deutsch-Iraner, der kurz vor dem Abitur (Matura) gestanden sei. Der Marokkaner habe ein Netzwerk in Deutschland aufgebaut. Eine vierte Person sei noch nicht identifiziert.
Teil eines größeren Netzwerks
Das Bundeskriminalamt (BKA) in Karlsruhe hatte zuvor erklärt, die Terrorverdächtigen hätten Anschläge im Auftrag eines "hochrangigen El-Kaida-Mitglieds" geplant und seien Teil eines größeren Netzwerks. Die Männer im Alter von 19 bis 31 Jahren sollen seit Dezember 2010 zwei Sprengstoffanschläge im Raum Düsseldorf vorbereitet haben.
BKA-Chef Jörg Ziercke schätzt, dass die Zelle sieben bis acht Personen umfasst. Es könnten jedoch auch mehr sein, sagte er. Dies würden die Ermittlungen ergeben. Man sei sich bewusst, dass die Festnahmen die weiteren Ermittlungen erschwert hätten. Aber nach den gesammelten Umständen und Informationen habe man sich aus Sicherheitsgründen für die Festnahmen entschlossen. Eine Entwarnung für die deutsche Sicherheitslage könne nicht gegeben werden.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.