Für wütende Syrer

Al-Kaida führt Beschwerdestelle gegen Mitglieder ein

Ausland
03.06.2013 11:07
Nachdem die Al-Kaida Teile der Rebellen in Syrien anführt und einige Orte im kriegsgeplagten Land unter ihre Kontrolle gebracht hat, versucht die Terrororganisation nun mit der Einrichtung einer Beschwerdestelle bei der teils rebellischen Bevölkerung zu punkten. Dort können sich all jene melden, die anderen - vornehmlich Al-Kaida-Mitgliedern - einen Verstoß gegen die Scharia, das islamische Gesetz, vorwerfen.

Die Al-Kaida hat im Zuge der Einmischung in Syrien etwa die Zivilverwaltung der Stadt Raqqa unter ihre Kontrolle gebracht, berichtet "The Telegraph". Dort habe die Terrororganisation vergangene Woche die Nachricht über die Beschwerdestelle verbreitet.

Beschwerdestelle von Al-Kaida gegen Al-Kaida
"Jeder, der eine Beschwerde gegen irgendeinen Teil des islamischen Staates, ob Emir oder einfacher Soldat, haben könnte, kann kommen und seine Beschwerde in jedem Hauptquartier des islamischen Staates abgeben", so die Mitteilung. Als Emir von Raqqa bezeichnen sich gern verschiedene Führer kleinerer Al-Kaida-Gruppen - die Beschwerdestelle soll also gegen Mitglieder der Terrororganisation selbst ermitteln.

Syrer wehren sich gegen Herrschaft der Al-Kaida
Die Vorwürfe sollten in schriftlicher Form abgefasst sein und Details sowie Beweise beinhalten, so die Nachricht weiter. Wer islamisches Recht verletzt habe, werde vor Gericht gestellt, verspricht die Al-Kaida. Damit will die Terrororganisation jenen Teil der syrischen Bevölkerung beschwichtigen, der regelmäßig gegen die Einmischung der Al-Kaida in ihrem Land und deren strenges Regime protestiert. So soll etwa kürzlich der Versuch der Al-Kaida, das Rauchen in Raqqa zu verbieten, wegen des Widerstands der Einwohner kläglich gescheitert sein.

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