Grauen unter Freiern

Athen: Infizierte Prostituierte sorgen für Aids-Panik

Ausland
02.05.2012 13:24
Aids-Panik in Athen: Nach der behördlichen Veröffentlichung von Fotos HIV-positiver Prostituierter, die mit ihren Freiern ungeschützten Sex hatten, setzte ein wahrer Ansturm von Männern auf die Gesundheitszentren der griechischen Hauptstadt ein. Drei Männer wurden bereits positiv auf HIV getestet, die Frauen wurden wegen Körperverletzung angezeigt, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Die griechischen Gesundheitsbehörden hatten rund 100 nicht angemeldete Prostituierte auf den Straßen und in illegalen Bordellen festgenommen und sie auf die gefährliche Immunschwächekrankheit testen lassen. Das erschreckende Ergebnis: Elf von ihnen waren HIV-positiv. Den Angaben zufolge hatten sie gestanden, ungeschützten Sex mit Dutzenden Männern gehabt zu haben.

Auch Minderjährige unter den Kunden
Die Staatsanwaltschaft ordnete daraufhin an, Bilder der betroffenen Frauen im Internet zu veröffentlichen. Die Kunden sollten, wenn sie die Frauen erkennen, sofort Kontakt mit den Behörden aufnehmen. Wie das Gesundheitszentrum KEELPNO am Mittwoch mitteilte, haben sich mittlerweile Hunderte Männer - und auch Minderjährige - zu Aids-Tests angemeldet. "Das Telefon klingelt ständig", erklärte der zuständige Arzt Evangelos Liapis gegenüber griechischen Medien. Bei drei Männern sei der Test bereits positiv verlaufen, seither herrsche eine Art Aids-Panik unter Freiern.

Gesundheitsminister nennt Freier "Idioten"
Der griechische Gesundheitsminister Andreas Loverdos sagte am Mittwoch im Radio, nicht nur die Frauen hätten verantwortungslos gehandelt, sondern auch die Männer: "Man müsste eigentlich auch ihre Fotos veröffentlichen, damit man sieht, welche Idioten in diesem Land nicht verhüten." Die Frauen wiederum seien Opfer von Menschenhändlern und Zuhältern aus Osteuropa oder aber drogenabhängige Griechinnen.

Kriminalität greift in Athen immer mehr um sich
Nach Schätzungen der Polizei sind im Zentrum Athens etwa 3.000 illegale Prostituierte tätig. Mittlerweile hat die wegen der Wirtschaftskrise um sich greifende Armut in der griechischen Hauptstadt einen deutlichen Anstieg der Kriminalität bewirkt, Prostitution und Drogenhandel gehören zum Alltag. In den Ghettos hingegen suchen Menschen aus asiatischen und afrikanischen Staaten im Müll nach Essbarem.

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