CNN-Bericht
Augenzeugin: Täter schoss gezielt auf Kinder
Schockierende Details von der blutigen Schießerei im Olympia-Einkaufszentrum in München, bei der am Freitag von einem 18-jährigen Deutsch-Iraner neun Menschen getötet und 16 weitere verletzt wurden, hat eine Augenzeugin dem US-Sender CNN geschildert. Demnach habe der Täter gezielt auf Kinder geschossen.
Die muslimische Frau, die sich Lauretta nennt, war im McDonald's-Restaurant, als die ersten Schüsse fielen. Sie sei unmittelbar neben dem Täter gestanden und sich sicher gewesen, gleich tot zu sein, berichtet CNN.
Ihr acht Jahre alter Sohn sei auf dem WC gewesen und habe gesehen, wie der Deutsch-Iraner seine Waffe, eine Pistole, durchgeladen habe, erzählt die Frau in einem Telefonat mit dem Sender (siehe Video). Dann sei der Täter aus der Toilette herausgekommen und habe ganz gezielt auf Kinder geschossen, sagt sie.
Rief der Täter "Allahu Akbar"?
Laut Angaben von Lauretta schrie der Täter von München auch "Allahu Akbar" (Gott ist groß). Die Frau habe ein verletztes Kind und eine weitere angeschossene Person aus dem Fast-Food-Restaurant gebracht, heißt es in dem CNN-Bericht. Ein weiterer Zeuge berichtete laut dem Sender, er habe gehört, wie der Täter geschrien habe, er sei Deutscher und werde Ausländer umbringen.
Bei "Spiegel Online" meldete sich zudem ein Mann, der nach eigener Aussage zur Tatzeit in einem angrenzenden Geschäft einkaufen war und neben mehreren Schüssen auch die Schreie "Mir ist alles egal" und "Ich töte euch alle" gehört hat.
Drei Opfer aus Familien, die sich kennen
Von den 16 Menschen, die bei der schrecklichen Bluttat verletzt wurden, schweben laut Angaben der deutschen Behörden drei in Lebensgefahr. Unter den Toten seien vor allem Jugendliche, unter den Verletzten auch Kinder, erklärte der Münchner Polizeipräsident Hubertus Andrä.
Ein tragisches Detail wurde am späten Samstagnachmittag bekannt: Gleich drei Todesopfer stammen aus Familien, die sich kennen und nahestehen. Es handelt sich um drei Jugendliche im Alter von 13 bis 15 Jahren aus einer Münchner Familie, die aus dem Kosovo stammt. Dem Roten Kreuz zufolge werden die Angehörigen psychologisch betreut. Der Präsident des Kosovo, Hashim Thaci, hat für Sonntag Staatstrauer angeordnet. Das sei ein Ausdruck des Mitgefühls für die drei aus dem Kosovo stammenden Opfer und ein Zeichen der Solidarität mit Deutschland.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.