Abbott muss gehen
Australien bekommt neuen Regierungschef
Nach der derzeitigen Machtverteilung im australischen Parlament wird der neue Parteichef Turnbull automatisch auch neuer Premierminister. Die Liberalen sind die stärkste Fraktion in der liberal-konservativen Regierungskoalition.
Abbott musste zuletzt mit viel Gegenwind zurechtkommen
Abbott stand zuletzt zunehmend in der Kritik. Seine Umfragewerte waren im Keller, die seiner Koalition lagen weit hinter denen für die oppositionelle Labor-Partei.
Für Aufsehen sorgten immer wieder kontroverse Aussagen Abbotts rechts vom politischen Mainstream wie etwa jene im Dezember 2013, dass "ein paar Hiebe" einem Kind kaum schadeten und körperliche Züchtigung erlaubt bleiben müsse. Linke und Vertreter der australischen Ureinwohner verärgerte Abbott Mitte des Vorjahres mit der Bemerkung, Australien sei vor der Landung britischer Kolonisten 1788 "kaum besiedelt" gewesen.
Anfang Februar hatte Abbott ein Votum in seiner eigenen Partei über die Absetzung als Parteichef und damit auch als Regierungschef noch überstanden. Die Koalition war nach der Parlamentswahl im September 2013 an die Macht gekommen.
Turnbull seit Längerem Abbotts parteiinterner Gegenspieler
Der ehemalige Banker und Multimillionär Turnbull ist bereits seit Längerem Abbotts parteiinterner Gegenspieler. Er hatte am Montag überraschend angekündigt, sich gegen Abbott zu stellen. Dieser habe bisher nur Slogans geäußert statt Taten gesetzt und riskiere damit, bei den nächsten Wahlen Labor zu unterliegen.
Bei der Abstimmung am Montag wurde zudem Außenministerin Julie Bishop zur Vizeparteichefin gewählt. Sie konnte sich mit 70 zu 30 Stimmen klar gegen Verteidigungsminister Kevin Andrews durchsetzen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.