Held von Reutlingen

Beherzter Autofahrer stoppte den Messer-Mörder

Ausland
25.07.2016 18:21

Er ist der Held von Reutlingen: Jener Autofahrer, der am Sonntag den syrischen Attentäter (21) der baden-württembergischen Stadt mit seinem BMW über den Haufen fuhr, hat wohl ein noch größeres Blutbad verhindert. Erst durch den beherzten Einsatz des 21-jährigen Alper M. konnte der Attentäter, der eine 45-jährige Frau mit einem Dönermesser tötete und fünf weitere Menschen verletzte, festgenommen werden. "Wenn er nicht gewesen wäre, hätte es noch mehr Tote gegeben", sagte der Bruder von Alper M. gegenüber der "Bild"-Zeitung. Am Montagabend gab die Polizei außerdem bekannt, dass Täter und Opfer ein Paar waren.

Die "Bild" veröffentlichte am Montag Details über den 21-jährigen Autolenker Alper M. So sei er zum Tatzeitpunkt gerade mit seinem BMW auf dem Heimweg gewesen und habe am Abend auf Urlaub in die Türkei fliegen wollen. Als er die Bluttat gesehen habe, habe er seinen Wagen bewusst auf den Angreifer gesteuert und diesen niedergefahren.

Video vom Blutbad in Reutlingen

Autofahrer noch unter Schock
Der junge Asylwerber wurde dabei schwer verletzt und unmittelbar danach von der Polizei festgenommen. Alper M. selbst steht seither unter Schock und musste am Sonntag für kurze Zeit im Reutlinger Krankenhaus behandelt werden. Sein Bruder Aykut, der Alper M. zu Hilfe geeilt war, sagte gegenüber der "Bild": "Mein Bruder hat mir gesagt, dass er das Auto mit den kaputten Scheiben gesehen hat und sich dachte, dass da was nicht stimmt. Er ist mit seinem Auto umgedreht und hat den Typen umgefahren." Wie berichtet, ist Alper M. der Sohn des türkischen Arbeitgebers der Frau, die vom Attentäter getötet wurde. Laut "Bild" soll die 45-Jährige schwanger gewesen sein.

Messer-Mörder und sein Opfer waren ein Paar
Dass sich Täter und Opfer kannten, wusste man schon am Sonntag. Die beiden arbeiteten monatelang zusammen in einem Imbiss. Am Montagabend gab die Polizei außerdem bekannt, dass der 21-Jährige und die 45-Jährige ein Paar waren. Das habe zumindest der Verdächtige in seiner Vernehmung ausgesagt.

Der polizeibekannte 21-jährige Asylwerber soll psychische Probleme gehabt haben. "Er wurde vernommen und kann nur teilweise Angaben zum Tatablauf machen", sagte ein Polizeisprecher am Montag. Der 21-Jährige sei in einer Klinik und werde von der Polizei bewacht. Zehn Ermittler arbeiten an dem Fall.

Polizei: "Es war ein ganz normaler Verkehrsunfall"
Der Autofahrer wird in den sozialen Netzwerken als Held gefeiert, die Polizei hingegen bremst die Euphorie. Wie die "Stuttgarter Nachrichten" berichteten, habe Alper M. "nicht bewusst gehandelt, sondern war schlicht unaufmerksam". "Es war ein ganz normaler Verkehrsunfall. Der Täter lief dem Mann zufällig vors Auto. Wäre das nicht der Fall, wäre das ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr, weil der Fahrer nichts von der gefährlichen Situation wissen konnte", sagte Polizeihauptkommissar Christian Wörner gegenüber der Zeitung.

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