Supermarkt-Attacke
Bekennervideo des Täters im Internet aufgetaucht
Wie bereits zuvor in einem Telefon-Interview mit einem Fernsehsender sagt der mutmaßliche Attentäter Coulibaly in dem Video, er habe seine Anschläge mit den "Charlie Hebdo"-Attentätern "abgestimmt". Der rund sieben Minuten lange Film wird von den Behörden derzeit auf seine Authentizität geprüft.
In Text-Montagen in französischer Sprache wird der Mann als Amedy Coulibaly vorgestellt - jener Mann, der eine Polizistin erschossen und den Angriff auf den Supermarkt mit vier Toten ausgeführt hat. Der 32-Jährige und die mutmaßlichen Angreifer auf die Satirezeitung "Charlie Hebdo" in Paris, die Brüder Cherif und Said Kouachi, waren am Freitag bei Polizeieinsätzen erschossen worden.
"Brüder unseres Teams haben 'Charlie Hebdo' gemacht"
In dem Video ist der Mann in ein traditionelles muslimisches Gewand gekleidet und vor einem großen weißen Tuch mit schwarzem Banner zu sehen. "Ich wende mich zuerst an den Kalifen der Muslime, Abu Bakr al-Bagdadi", sagt er in Anspielung auf den Chef der in Syrien und im Irak aktiven IS-Miliz. "Ich habe den Treueeid auf den Kalifen seit der Ausrufung des Kalifats abgelegt", fügt er hinzu. "Die Brüder unseres Teams haben 'Charlie Hebdo' gemacht", erklärt er weiter. "Ich bin auch ein bisschen gegen die Polizei vorgegangen", bekennt er, "damit die Wirkung größer ist".
Mit Blick auf Frankreich und die Franzosen hebt der mutmaßliche Attentäter hervor, die Anschläge seien "völlig legitim, wenn man sich ansieht, was sie machen". Und: "Ihr greift das Kalifat an, wir greifen euch an." Frankreich ist mit Luftangriffen im Irak an der internationalen Koalition gegen den IS beteiligt.
Verübte Coulibaly einen weiteren Anschlag?
Inzwischen wurde auch bekannt, dass Coulibaly womöglich noch einen weiteren Anschlag verübt hat: Die Staatsanwaltschaft in Paris stellte am Sonntag eine Verbindung zwischen ihm und den Schüssen auf einen 32-jährigen Jogger am Mittwochabend im Großraum Paris her.
Es habe einen Abgleich der am Ort des Angriffs auf den Jogger gefundenen Patronenhülsen mit einer Tokarew-Pistole gegeben, die nach der Geiselnahme am Freitag entdeckt worden war, erklärten die Ermittler.
Der Jogger war in Fontenay-aux-Roses südlich von Paris durch Schüsse lebensgefährlich verletzt worden. Coulibaly "wohnte in derselben Gemeinde und der Angriff fand am Tag des Attentats auf 'Charlie Hebdo' statt", hatte es bereits am Samstag aus Ermittlerkreisen geheißen.
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