IS-Anschlag

Blutbad in Brüssel: Rache-Terror im Herzen Europas

Ausland
22.03.2016 22:54

Am Dienstag ist die belgische Hauptstadt Brüssel zum Schauplatz von zwei Terroranschlägen geworden. Gegen 8 Uhr früh erschütterten zwei Explosionen den Flughafen Zaventem. Knapp eine Stunde später kam es auch in der Metro unweit der EU-Amtsgebäude zu einer Detonation. Bei den Anschlägen starben mindestens 34 Menschen, über 200 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Die Terrormiliz Islamischer Staat bekannte sich zu den Angriffen. Ein Verdächtiger ist offenbar auf der Flucht, nach ihm wird fieberhaft gefahndet.

Die Behörden vermuten, dass es sich um Racheakte für die Verhaftung des Paris-Attentäters Salah Abdeslam handelt. Für offizielle Angaben sei es aber "noch zu früh", sagte Staatsanwalt Frederic Van Leeuw am Dienstagabend bei einer Pressekonferenz. Bei Hausdurchsuchungen in Brüssel hätten Fahnder eine IS-Flagge, einen Sprengsatz und chemische Substanzen gefunden.

IS: "Macht euch auf mehr Bomben gefasst"
Auf Twitter droht der IS mit weiteren blutigen Terrorakten. "Macht euch auf mehr Bomben gefasst - auch in Deutschland!" Wie die dem IS nahestehende Nachrichtenagentur Amaq im Internet berichtet, verübten Kämpfer des Islamischen Staates eine Serie von Bombenangriffen mit Sprenggürteln und -sätzen. Angegriffen worden seien der Flughafen und die zentrale Metrostation Brüssels, hieß es.

Der IS droht mit weiteren Terroranschlägen. (Bild: twitter.com)
Der IS droht mit weiteren Terroranschlägen.

Bild zeigt flüchtigen Verdächtigen am Flughafen
Die belgische Polizei veröffentlichte am Dienstagabend ein Bild, das offenbar einen Verdächtigen zeigt. Der Mann trägt eine helle Hose, eine helle Jacke und einen Hut. Auf dem Foto schiebt er einen Gepäckwagen mit einer schwarzen Tasche durch den Flughafen. Die beiden dunkel gekleideten Männer neben ihm sind vermutlich die Selbstmordattentäter, die sich im Flughafen in die Luft sprengten. Der Flüchtige hat seinen Sprengsatz laut offiziellen Angaben nicht gezündet, sondern das Gebäude wieder verlassen. Die Bombe wurde später von der Polizei entdeckt und kontrolliert zur Detonation gebracht. Die Behörden riefen die Bevölkerung zur Hilfe auf. Wer die Täter auf Fotos wiedererkenne, solle dies der Polizei melden.

(Bild: APA/AFP/Belgian Federal Police)

Züge, U-Bahnen und Busse fahren wieder
Brüssel befindet sich nach den verheerenden Attentaten im Ausnahmezustand. Die Regierung berief einen Krisenstab ein, die Krankenhäuser versorgen unzählige Verletzte. Die Bürger der Stadt wurden aufgerufen, Blut zu spenden. Da der öffentliche Verkehr vorübergehend lahmgelegt war, fuhren die Taxis umsonst. Mittlerweile ist der öffentliche Verkehr wieder freigegeben, Züge, U-Bahnen und Busse fahren wieder. Die belgische Regierung ordnete eine dreitägige Staatstrauer an.

Betreiber von AKW Tihange beruhigt
Am frühen Dienstagnachmittag wurde die Information über Nachrichtenagenturen verbreitet, dass mit der Evakuierung des rund 90 Kilometer südöstlich von Brüssel stehenden Atomkraftwerks Tihange begonnen worden sei. Wenig später dementierte aber der AKW-Betreiber Electrabel und meinte, es gebe keine Evakuierung. Es hätte lediglich ein Teil des Personals als Folge der Terrorwarnstufe 4 Tihange verlassen. Diese Teilevakuierung gelte auch für das zweite belgische Kernkraftwerk Doel nahe Antwerpen. Mit dieser Maßnahme würden Sicherheitsanordnungen der Behörden umgesetzt.

Erhöhte Alarmstufe in NATO-Hauptquartier
Auch im NATO-Hauptquartier in Brüssel wurde die Sicherheitsstufe erhöht. "Wir bleiben wachsam und verfolgen die Lage weiterhin genau", erklärte Generalsekretär Jens Stoltenberg.

Einwohner Brüssels boten nach den Terroranschlägen über das Internet Hilfe für Menschen an, die wegen des Stopps öffentlicher Verkehrsmittel in der Stadt feststecken. Unter dem Schlagwort "#OpenHouse" kündigten zahlreiche Twitter-Nutzer an, dass sie Betroffene bei sich zu Hause unterbringen würden. Eine ähnliche Entwicklung hatte es schon im November in der Terror-Nacht von Paris unter dem Hashtag "#PorteOuverte" gegeben.

"Es war ein unbeschreibliches Chaos"
Augenzeugen schilderten nach den Anschlägen dramatische Szenen bei den Explosionen am Brüsseler Flughafen Zaventem. "Alles stürzte herunter, Glas, es war ein unbeschreibliches Chaos", sagte der 40-jährige Belgier Jef Versele aus Gent der Nachrichtenagentur PA. "Die Bombe kam von unten und ging durch das Dach, es war gewaltig. Ungefähr 15 Fenster in der Eingangshalle wurden einfach rausgesprengt."

(Bild: APA/AFP/BELGA/JONAS ROOSENS)

Jordy van Overmeir war aus Bangkok nach Brüssel geflogen und holte gerade sein Gepäck, als er einen Knall hörte. "Ich dachte erst, da sei ein Koffer runtergefallen", sagte er dem britischen Sender Sky News. In der Ankunftshalle habe er Rauch gerochen und Glas und Blut gesehen. "Dann ging ich aus dem Flughafen auf den Parkplatz - und da sah ich Menschen mit Kopfverletzungen, weinende Menschen, mehr Blut und auf der Straße überall Glas."

(Bild: AP)
(Bild: AP)
(Bild: AP)

Nach den Worten eines weiteren Augenzeugen wurden die Beine einiger Opfer der Explosionen förmlich zerschmettert. "Ich habe geholfen, fünf Tote rauszutragen", sagte der Flughafenmitarbeiter Alphonse Youla. "Ihre Beine waren kaputt, als wenn eine Bombe in einem Gepäckstück explodiert ist", so der 40-Jährige zu Reportern. Seine Hände waren blutverschmiert, "von den Leuten, die ich rausgetragen habe". Er habe vor der ersten Explosion einen Mann etwas auf Arabisch rufen hören. "Dann brach die Decke des Flughafens ein."

Feuerwehrsprecher: "Das ist Krieg"
Entsetzt und fassungslos zeigte sich der Sprecher der Brüsseler Feuerwehr, Pierre Meys: "Das ist Krieg. Das ist unbeschreiblich. Bei der Metro-Station Maelbeek sei alles zerstört und liege "in Stücken". Er habe in 40 Jahren Berufsleben "noch nie so was Schreckliches gesehen". Die Verletzungen seien "Kriegsverletzungen". Die Explosion in der Metro selbst habe sich in einem Waggon etwa in der Mitte des Zuges ereignet und sei extrem stark gewesen, sagte Meys.

Angeblich Waffen in Flughafen gefunden
Im Flughafen sind unterdessen nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Belga auch Waffen gefunden worden. Belga verwies auf eine gut informierte Quelle, eine offizielle Bestätigung gebe es aber nicht.

Ein Zusammenhang mit der Festnahme des Paris-Attentäters Salah Abdeslam wird nicht ausgeschlossen. Nach seinen Komplizen wird nach wie vor gefahndet. In Brüssel gilt seit den Pariser Anschlägen im November eine erhöhte Terrorwarnstufe. Mehrere der islamistischen Attentäter stammten aus dem Brüsseler Stadtteil Molenbeek, der seitdem im Visier der Ermittler steht.

krone.at hat am Dienstag von Beginn an live für Sie berichtet. Den Ticker gibt es hier zum Nachlesen.

  • 13.03 Uhr: Mittlerweile gibt es eine erste Opferzahl. Nach offiziellen Angaben wurden bei den Explosionen auf dem Flughafen und in der Metro mindestens 30 Menschen getötet. Nach Angaben der Verkehrsbetrieben wurden allein in der U-Bahn-Station mindestens 15 getötet und 55 verletzt. Die Rettungsarbeiten gestalten sich besonders am Flughafen schwierig. "Es gibt viele Trümmerteile", sagte Feuerwehrsprecher Pierre Meys. "Es kann deshalb noch weitere Opfer geben."
  • 12.38 Uhr: Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil betonte, dass Österreichs Sicherheitsorgane nach den Anschlägen von Brüssel eng zusammenarbeiten, um die Sicherheitsvorkehrungen zu erhöhen: "Terrorismusabwehr ist die große sicherheitspolitische Herausforderung, der wir uns gemeinsam stellen müssen." Der Minister versicherte Brüssel, dass "wir in Europa gegen Terror, Gewalt und Hass eng zusammenstehen". Belgien könne sich in dieser schweren Stunde auf die Solidarität Österreichs verlassen.
  • 12.34 Uhr: Der französische Premier Francois Hollande betonte in einem Statement in Paris, dass Europa und seine Werte das Ziel der Terroristen gewesen seien: "Wir sind hier mit einer globalen Attacke konfrontiert. Ich habe der belgischen Regierung jede Unterstützung zugesichert. Der Kampf gegen den Terrorismus muss überall in Europa geführt werden, auch von den Geheimdiensten." Der Krieg gegen den Terror erfordere "alle erdenkliche Wachsamheit".
  • 12.26 Uhr: Die Online-Agentur "Terror Monitor" vermeldet, dass es im Zusammenhang mit den Anschlägen bereits zwei Verhaftungen gegeben haben soll. 
  • 12.18 Uhr: Nach Angaben belgischer Ermittler verdichten sich die Vermutungen, dass sich am Flughafen von Brüssel ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt hat. Es habe in der Abflugzone zwei Explosionen gegeben, "von denen eine wahrscheinlich von einem Selbstmordattentäter verursacht wurde", sagte Staatsanwalt Frederic Van Leeuw vor Journalisten.
  • 12.13 Uhr: Zahlreiche Stars bekunden ihr Beileid für die Opfer und Angehörigen, unter ihnen "Tribute von Panem"-Star Sam Claflin.
  • 12.06 Uhr: Innenministerin Johanna Mikl-Leitner sieht nach den Brüsseler Terroranschlägen zwar Anlass zur Sorge, aber keinen Grund für Panik. Über österreichische Opfer ist der Ministerin zum gegenwärtigen Zeitpunkt nichts bekannt.
  • (Bild: APA/HANS KLAUS TECHT)

    Mikl-Leitner betont, dass man die Sicherheitsmaßnahmen an den Flughäfen verstärkt habe. Zudem gebe es mehr polizeiliche Präsenz bei internationalen Organisationen, an den Bahnhöfen und in öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Ministerin erklärte, dass seit den Anschlägen in Paris auf die Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" ohnehin von einer erhöhten Terrorgefährdung ausgegangen werde. Es handle sich derzeit für Österreich um eine "abstrakte Gefährdung".

  • 11.56 Uhr: Bundespräsident Heinz Fischer verurteilte die Terroranschläge in Brüssel "zutiefst". "Terrorismus und Angriffe auf die Zivilbevölkerung dürfen uns aber nicht von unserem demokratischen Weg abbringen", mahnte er.
  • 11.54 Uhr: Charles Michel: "Wir tun alles, um die Täter zu verfolgen und dingfest zu machen. Wir evaluieren alle Maßnahmen, die bereits getätigt wurden. Im Moment geht es darum, die Sicherheit in den kommenden Stunden aufrecht zuerhalten." Die belgischen Krankenhäuser müssen unzählige Verletzte versorgen, das Rote Kreuz und andere Organisationen riefen die Menschen zum Blutspenden auf. Taxifahrer bringen die Evakuierten gratis vom Flughafen in die Stadt.
  • Generalstaatsanwalt Frederic Van Leeuw, Premier Charles Michel, Innenminister Jan Jambon (v.l.n.r.) (Bild: APA/AFP/BELGA/NICOLAS MAETERLINCK)
    Generalstaatsanwalt Frederic Van Leeuw, Premier Charles Michel, Innenminister Jan Jambon (v.l.n.r.)
  • 11.50 Uhr: In diesen Minuten startet eine Pressekonferenz des belgischen Premiers Charles Michel. Zuvor berichtete der belgische Sender RTBF unter Berufung auf die Transportgesellschaft STIB von 15 Toten bei der Explosion in der Metro.
  • 11.48 Uhr: Die belgischen Medien spekulieren über die Hintergründe der Attentate. Die Anschläge in Brüssel sollen demnach von der Terrorzelle, die Salah Abdeslam gebildet hatte, geplant und ausgeführt worden sein. Das berüchtigte Stadtviertel Molenbeek liegt nur vier Kilometer vom EU-Viertel entfernt. Der Terror hat nun endgültig die EU-Hauptstadt erreicht und wird wohl auch bald die EU beschäftigen: Seit Jahren fordern Belgien und Frankreich einen besseren Geheimdienstaustausch der EU-Staaten.
  • 11.43 Uhr: Nach den Anschlägen in Brüssel raten die Niederlande ihren Bürgern dringend, nicht in die belgische Hauptstadt zu fahren. Niederländer, die bereits in Brüssel sind, werden aufgefordert, in Gebäuden zu bleiben beziehungsweise den Flughafen und die Metro zu meiden. "Das Risiko auf terroristische Anschläge bleibt."
  • 11.40 Uhr: Facebook aktivierte mittlerweile den "Safety Check". Somit können die Facebook-User ihren Standort bekannt geben und mitteilen: "Mir geht es gut, ich bin in Sicherheit." Die Telefonleitungen in Brüssel sind überlastet, die Behörden ersuchen daher, das Internet oder SMS zu nutzen.
  • (Bild: facebook.com)

  • 11.35 Uhr: Mittlerweile scheint es traurige Gewissheit zu sein, dass bei der Explosion in der Metro-Station Maelbeek mindestens zehn Menschen getötet wurden. Auch der belgische Fernsehsender VRT, der zuvor gemeldet hatte, es habe keine Toten gegeben, schwenkte nun auf die von anderen Medien und der Feuerwehr genannte Opferzahl um.
  • 11.34 Uhr: Weitere Explosion in Brüssel: Der Sender N24 berichtet, dass es sich dabei um eine kontrollierte Detonation eines verdächtigen Pakets durch die Polizei handelte. Österreichs Außenminister Sebastian Kurz verurteilte in einer ersten Reaktion die Anschläge: "Ich bin schockiert von den Attacken in Brüssel. Diese feigen Terrorakte gegen Zivilisten können Europa nicht erschüttern. Wir werden uns dieser Barbarei entschieden entgegenstellen."
  • 11.30 Uhr: Angeblich soll es vor dem Fußballstadion zwei Festnahmen gegeben haben. Ob diese im Zusammenhang mit den Anschlägen stehen, ist nicht bekannt.
  • Unterdessen bestätigte die Polizei, dass es auch beim Attentat in der Metro Todesopfer gegeben hat.
  • 11.26 Uhr: Am Flughafen Brüssel ist der komplette Flugverkehr eingestellt.
  • Am Dienstagvormittag wurden zehn Flüge Wien-Brüssel bzw. Brüssel-Wien annulliert. Nach einem kurzfristig gestrichenen Flug mit Abflugszeit um 9.30 Uhr wurden mittlerweile auch die Flüge um 15.05, 17.25, 18.05, und 21.30 Uhr gestrichen, wie es seitens des Flughafens hieß.
  • 11.24 Uhr: Nur langsam dringen Informationen durch. Noch immer herrscht Unklarheit darüber, ob bzw. wie viele Menschen bei der Explosion in der U-Bahn-Station Maelbeek ums Leben kamen oder verletzt wurden. Das österreichischen Außenministerium mahnt zu besonderer Vorsicht. Reisende werden "dringend gebeten, den Anweisungen der lokalen Sicherheitsbehörden Folge zu leisten, sich in Brüssel umsichtig zu bewegen und sich über Medien zur Lageentwicklung informiert zu halten sowie nicht unbedingt erforderliche Wege im Großraum Brüssel zu vermeiden", hieß es am Dienstag auf der Homepage des Ministeriums. An Orten mit größeren Menschenansammlungen - bei Großveranstaltungen, auf Bahnhöfen, Flughäfen, im öffentlichen Nahverkehr sowie in Einkaufszentren - wird "besondere Wachsamkeit empfohlen".
  • Die grauenvolle Szenerie nach dem Bombenanschlag in der Brüsseler U-Bahn (Bild: twitter.com)
    Die grauenvolle Szenerie nach dem Bombenanschlag in der Brüsseler U-Bahn
    (Bild: AP)
    (Bild: AP)
    (Bild: AP)
    Ein Opfer am Zaventem-Flughafen (Bild: APA/AFP/EMMANUEL DUNAND)
    Ein Opfer am Zaventem-Flughafen
    (Bild: AP)
    (Bild: AP)
    Rettungskräfte am Brüsseler Flughafen (Bild: AP)
    Rettungskräfte am Brüsseler Flughafen
    (Bild: AP)
  • 11 Uhr: Die Nachrichtenagentur AFP meldet unter Berufung auf die Feuerwehr: Bei den Explosionen in Brüssel habe es insgesamt mindestens 21 Tote gegeben. Wie viele davon im Flughafen und wie viele in der Metro ist unklar.
  • 10.58 Uhr: Neue Bilder vom Flughafen. Noch immer werden Menschen evakuiert.
  • (Bild: APA/AFP/LAURIE DIEFFEMBACQ)
    (Bild: AP)
    (Bild: APA/AFP/Belga/DIRK WAEM)
    (Bild: APA/AFP/JOHN THYS)
    (Bild: APA/AFP/Belga/VIRGINIE LEFOUR)
    (Bild: APA/AFP/Belga/VIRGINIE LEFOU)
  • 10.55 Uhr: Unter den Opfern der Terroranschläge befinden sich nach derzeitigem Erkenntnisstand keine Österreicher. Dennoch wurden Krisenstäbe im Außenministerium in Wien sowie an der österreichischen Botschaft in Brüssel eingerichtet, wie der Sprecher des Außenministeriums, Thomas Schnöll, mitteilte. Insgesamt sind in der belgischen Hauptstadt derzeit fast 4000 Auslandsösterreicher registriert. Sie wurden via SMS kontaktiert und ersucht, den Anweisungen der belgischen Sicherheitsbehörden zu folgen und öffentliche Verkehrsmittel zu meiden. Die österreichische Botschaft stehe in direktem Kontakt mit den Sicherheitsbehörden in Belgien, versicherte Schnöll.
  • 10.52 Uhr: Die belgische Fußball-Nationalmannschaft sagte wegen der mutmaßlichen Terroranschläge in Brüssel das Training am Dienstag ab. "Der Fußball ist heute nicht wichtig", hieß es auf einer Twitter-Meldung des Fußballverbands. Die Gedanken seien bei den Opfern. Die Belgier wollen am kommenden Dienstag in Brüssel ein Testspiel gegen Österreichs EM-Gruppengegner Portugal bestreiten.
  • 10.46 Uhr: Der niederländische Reporter Dennis Kranenburg war zufällig am Brüsseler Flughafen und berichtete im niederländischen Radio: "Wir kamen gerade an und wollten einchecken. Da war in etwa 30, 40 Meter Entfernung ein riesiger Lichtblitz. Große Brocken von der Decke fielen runter. Jeder fing an zu schreien und die Leute rannten weg." Allein am Flughafen wurden nach Informationen des belgischen Senders VRT mindestens 13 Menschen getötet und 35 weitere verletzt.
  • Passagiere verlassen den Flughafen in Brüssel. (Bild: APA/AFP/JOHN THYS)
    Passagiere verlassen den Flughafen in Brüssel.
    (Bild: APA/AFP/BELGA/LAURIE DIEFFEMBACQ)
    (Bild: AP)
    (Bild: AP)
    (Bild: APA/AFP/Belga/DIRK WAEM)
    (Bild: AP)

  • 10.42 Uhr: Die Attentate erinnern auf erschreckende Weise an die Terroranschläge von Paris. Im Netz tauchen die ersten Beleidsbekundungen auf:
  • 10.40 Uhr: Der belgische Premier Charles Michel rief den nationalen Sicherheitsrat zusammen. Dem Gremium gehören die wichtigsten Minister der Regierung an. Michel wolle sich später bei einer Pressekonferenz äußern, berichtete die Nachrichtenagentur Belga. Auch der britische Premierminister David Cameron rief das Sicherheitskabinett zusammen, um über die Terroranschläge in Brüssel zu beraten.
  • 10.37 Uhr: Bundeskanzler Werner Faymann und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner verurteilten die Brüsseler Anschläge als "heimtückische Terrorakte". Die Angriffe gegen die Zivilbevölkerung im Zentrum Europas trügen eine "feige und barbarische Handschrift", heißt es in einer gemeinsamen Aussendung der Regierungsspitze. Kanzler und Vizekanzler sprechen Belgien und seiner Bevölkerung im Namen der gesamten Bundesregierung die "volle Solidarität und Unterstützung Österreichs" aus.
  • 10.36 Uhr: Nach den Explosionen auf dem Flughafen Zaventem verschärften auch andere Airports in europäischen Städten ihre Sicherheitsvorkehrungen. Auf dem Berliner Flughafen Tegel bleibt die Besuchertrasse am Dienstag geschlossen. Der Flughafen Frankfurt stellt sich indes darauf ein, umgeleitete Passagierjets aus der belgischen Hauptstadt aufzunehmen. Neue Bilder aus Brüssel:
  • (Bild: APA/AFP/JOHN THYS)
    (Bild: APA/AFP/JOHN THYS)
    (Bild: APA/AFP/JOHN THYS)

  • 10.33 Uhr: Brüssel ist abgeriegelt: Der öffentliche Verkehr ist komplett eingestellt, zahlreiche Straßen sind gesperrt. Bilder zeigen Verletzte und verängstigte Menschen, die vor dem Terror fliehen.
  • Brüssel: Ein Verletzter wird nahe der Metro abtransportiert. (Bild: AP)
    Brüssel: Ein Verletzter wird nahe der Metro abtransportiert.
    (Bild: APA/AFP/Belga/FRED UREEL)
  • 10.30 Uhr: Als Reaktion auf die Terroranschläge verschärften die Niederlande die Sicherheitsmaßnahmen. Das teilte die zuständige Anti-Terrorismusbehörde in Den Haag mit. Auf den Flughäfen Amsterdam Schiphol, Rotterdam und Eindhoven wurden extra Patrouillen der Grenzpolizei eingesetzt. Auch an der Grenze zu Belgien werde strenger kontrolliert.
  • 10.24 Uhr: Die Website des Flughafens ist mittlerweile offline. Das belgische Rote Kreuz richtete ein Krisenzentrum für Angehörige ein, wo sich auch in Belgien befindliche Personen melden können. Die Handynetze sind teils überlastet, besorgte Menschen können ihre Verwandten und Freunde oft nicht erreichen.
  • 10.20 Uhr: Die EU-Kommission wies alle Mitarbeiter an, die Gebäude nicht zu verlassen oder zu Hause zu bleiben.
  • 10.19 Uhr: Die Staatsanwaltschaft in Brüssel geht jetzt offiziell von Terroranschlägen aus. Die städtischen Verkehrsbetriebe stellten nach den Anschlägen auf den Flughafen und die U-Bahn-Station Maelbeek den gesamten öffentlichen Nahverkehr in der belgischen Hauptstadt ein. Auch mehrere Straßentunnel wurden von der Polizei gesperrt. Das nationale Krisenzentrum forderte alle die Bürger auf, zu bleiben, wo sie gerade sind.
  • 10.16 Uhr: Etwa zehn Todesopfer werden nach dem Anschlag in der Metro befürchtet. Unbestätigten Meldungen zufolge hat sich die Zahl der Todesopfer am Flughafen auf 13 erhöht. Die Staatsanwaltschaft in Belgien nahm unterdessen Ermittlungen wegen Terrorverdachts auf.
  • (Bild: APA/AFP/Belga/SEPPE KNAPEN)
    (Bild: twitter.com/khalidkhan)
    (Bild: APA/AFP/BELGA/FILIP DE SMET)
  • 10.08 Uhr: Ein Video zeigt, wie sich Menschen durch die verrauchten Metro-Tunnel kämpfen:
  • 10.04 Uhr: Bereits kurz nach seiner Festnahme hatte Salah Abdeslam ausgesagt, einen Anschlag in Brüssel geplant zu haben. Noch ist allerdings nicht bekannt, ob tatsächlich Täter aus seinem Umfeld hinter den nunmehrigen Anschlägen stecken.
  • 10.02 Uhr: Österreichs Innenministerium teilt mit, dass "aktuell kein Österreich-Bezug erkennbar" sei. Routinemäßig seien aber auch in Österreich die allgemeinen Sicherheitsmaßnahmen erhöht worden. So sei die Polizeipräsenz im öffentlichen Raum, insbesondere auf den Flughäfen sowie im öffentlichen Verkehr, verstärkt worden. Die österreichischen Behörden seien derzeit laufend in Kontakt mit den belgischen Kollegen.
  • 9.59 Uhr: Neue Bilder aus der Metrostation zeigt zahlreiche Verletzte. Über Todesopfer ist nach wie vor nichts bekannt. Ein EU-Abgeordneter spricht gegenüber N24 von einem "Kriegszustand".
  • (Bild: twitter.com/moezbhar)
    (Bild: twitter.com/MrAyeDee)
    (Bild: twitter.com/MrAyeDee)
    (Bild: twitter.com/christogrozev)
    (Bild: twitter.com/bopanc)
  • 9.56 Uhr: Bei der Detonation am Flughafen soll es sich unbestätigten Meldungen zufolge um einen Selbstmordanschlag gehandelt haben. Auch auf den Pariser Flughäfen wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. In Belgien und Frankreich tagen Krisenstäbe.
  • (Bild: maps.google.at)

  • 9.54 Uhr: Die Explosion in der Metro soll sich Medienberichten zufolge im vorderen Teil eines Zuges erreignet haben. Augenzeugen berichteten von einem Knall. Rund um den Flughafen sind die Autobahnen gesperrt. In Brüssel herrscht der Ausnahmezustand.
  • (Bild: AFP/THIERRY MONASSE)
    (Bild: AFP/THIERRY MONASSE)
  • 9.51 Uhr: Das österreichische Außenministerium richtete eine Hotline für Angehörige und Betroffene ein:
  • 9.49 Uhr: Weitere Bilder zeigen die Metro-Station Maelbeek:
  • (Bild: twitter.com/RT_com)
    (Bild: twitter.com/JTattersfield)
    (Bild: twitter.com/RT_com)
  • 9.47 Uhr: Ein Reporter spricht gegenüber N24, dass es sich wohl um mehrere Terrorkommandos handelt. Die Vermutung liegt nahe, dass die Täter aus dem Umfeld des verhafteten Terroristen Salah Abdelslam kommen.
  • 9.43 Uhr: Die Brüsseler Nahverkehrsgesellschaft STIB schloss aus Sicherheitsgründen alle Metrostationen.
  • 9.42 Uhr: Die belgische Regierung teilt in einem Statement mit: "Wir ermitteln in Richtung eines Terroranschlags." Nicht nur für Regierungsgebäude und andere staatliche Einrichtungen wurden die Sicherheitsvorkehrungen erhöht, sondern auch für Atomkraftwerke.
  • 9.38 Uhr: Erste Bilder nach der Explosion in der Metro. Korrespondenten vor Ort beschreiben die Stimmung als "hektisch und chaotisch".
  • 22. März 2016: Selbstmordattentate fordern in Brüssel 35 Tote und 300 Verletzte. (Bild: twitter.com/CNN)
    22. März 2016: Selbstmordattentate fordern in Brüssel 35 Tote und 300 Verletzte.
    (Bild: twitter.com/franky131071)
  • 9.35 Uhr: Von Wien aus sind für Dienstag insgesamt zwölf Flüge zwischen Wien und Brüssel auf dem regulären Flugplan. Sie werden gecancelt oder umgeleitet. Eine Morgenmaschine aus Brüssel ist kurz nach halb neun Uhr in Wien angekommen.
  • 9.32 Uhr: In Brüssel herrscht derzeit Berufsverkehr, die Metro wurde geschlossen. Der öffentliche Verkehr kommt damit zum Erliegen, genaue Opferzahlen nach der Explosion in der U-Bahn sind nicht bekannt.
  • 9.27 Uhr: Explosion in der Metro in Brüssel! Im Umfeld der Station Maelbeek, nur eine Station entfernt von zahlreichen EU-Institutionen, kam es zu einer Detonation. Mittlerweile wird von elf Toten und mindestens 25 Verletzten am Flughafen gesprochen.
  • 9.23 Uhr: Der belgische Innenminister Jan Jambon erklärte in einem ersten Statement: "Unser erster Gedanke gilt den Opfern." Nachdem sämtliche Flüge umgeleitet werden, soll nun auch die Brüsseler Metro geschlossen werden. Offenbar befürchtet man weitere Anschläge nach dem Muster der Pariser Attentate am 13. November 2015.
  • 9.19 Uhr: Medienberichten zufolge soll auf dem Flughafen ein verdächtiges Paket gefunden worden sein. Auch in einem Flugzeug wird unbestätigten Meldungen zufolge Sprengstoff vermutet. Sprengstoff-Teams sind vor Ort. Mittlerweile gilt als gesichert, dass es mehrere Todesopfer gibt.
  • (Bild: twitter.com/Boulevard_Blum)
  • 9.16 Uhr: Die Terrorwarnstufe wurde in Brüssel auf die höchste Stufe 4 hinaufgesetzt. Die Regierung wollte bislang das Wort "Terror" zwar noch nicht in den Mund nehmen. Es verdichten sich aber die Hinweise auf einen Anschlag.
  • (Bild: twitter.com/GuillaumeAuda)
  • 9.13 Uhr: Laut dem Sender N24 wurden auch auf dem Frankfurter Flughafen die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Ob eine konkrete Bedrohung vorliegt ist, nicht bekannt.
  • 9.11 Uhr: "Russia Today" berichtet unter Berufung auf Augenzeugen von Schüssen und Schreien in arabischer Sprache, die vor den Explosionen zu hören waren. Die Bomben sollen laut Korresprondentenberichten vor den Anzeigetafeln explodiert sein.
  • (Bild: APA)
  • 9.04 Uhr: Sämtliche Flüge nach Brüssel-Zaventem werden derzeit umgeleitet.
  • 8.53 Uhr: Der Flughafenbetreiber bestätigt zwei Explosionen. ​Die belgischen Behörden haben bereits den Katastrophenalarm ausgelöst, berichtet der Nachrichtensender N24. Der Flughafen wird evakuiert, Rettungs- und Sicherheitskräfte sind bereits vor Ort. Umliegende Straßen wurden gesperrt, der Bahnverkehr Richtung Flughafen wurde gestoppt. Der Sender Sky News in London meldete, eine Explosion habe sich in der Nähe des Schalters der Fluggesellschaft American Airlines ereignet. Ein Video zeigt die fliehenden Menschen.
  • (Bild: twitter.com/airlivenet)

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