Frauen und Kinder
Boko Haram entführte 500 Menschen in Nigeria
"Wir wissen nicht, ob sie noch andere getötet haben, nachdem sie weg waren", sagte der Händler Souleymane Ali, dessen Frau und Töchter seinen Angaben zufolge unter den Entführten sind. "Zwei von ihnen sollten dieses Jahr heiraten." Die Angreifer hätten Gefangene zunächst in der größten Moschee der Stadt zusammengetrieben, bevor sie sie wegschafften, sagte eine 40-jährige Frau. Sie selbst habe ihre beiden Kinder in ihrem Haus versteckt und so retten können.
Offiziell wurden die Zahlen zunächst nicht bestätigt. Ein führender Armeevertreter in der Region sagte lediglich, ihm würden Berichte von Bewohnern vorliegen, wonach zwischen 400 und 500 Frauen und Kinder entführt worden seien.
Auf Boko Harams Konto gehen bereits mehrere Massenentführungen. Buben werden Sicherheitsexperten zufolge häufig als Kämpfer zwangsrekrutiert, aus Mädchen werden Sexsklaven oder sie werden zwangsverheiratet. Im April des Vorjahres verschleppten die Islamisten mehr als 200 Schülerinnen. Der Fall lenkte die internationale Aufmerksamkeit auf den Aufstand der Miliz.
Zuletzt hatte Nigerias Militär gemeinsam mit den Nachbarländern Tschad und Niger den Druck auf Boko Haram erhöht und mehrere Ortschaften befreit, darunter auch Damasak. Die Miliz hat ihre Hochburgen im Norden Nigerias.
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