Urteil gefällt
Boston-Attentäter schuldig ++ Todesstrafe droht
Dzhokhar zündete demnach mit seinem Bruder zwei Bomben am Zieleinlauf des berühmten Sportereignisses. Er sei zudem auch am Tod eines Polizeibeamten während der Flucht der Brüder beteiligt gewesen. Der Polizist war bei einem Schusswechsel ums Lebens gekommen. In einem zweiten Prozessabschnitt wird es nun darum gehen, ob der 21-Jährige zum Tode verurteilt wird oder lebenslang ins Gefängnis muss.
Nach der gut einmonatigen Verhandlung hatten sich die sieben Frauen und fünf Männer der Jury am Dienstag zur Urteilsfindung zurückgezogen. Mit dem Schuldspruch war gerechnet worden, weil auch Tsarnaevs Anwälte eine Beteiligung ihres Mandanten eingeräumt hatten. Tsarnaev wurde in allen 30 Anklagepunkten für schuldig befunden, auf 17 davon steht in den USA die Todesstrafe.
Verteidigung: Tsarnaev von Bruder beeinflusst
Die Verteidigung argumentierte allerdings, dass der junge Student unter dem Einfluss seines sieben Jahre älteren Bruders gestanden sei. So will sie die Todesstrafe abwenden. Außerdem startete das Verteidigerteam eine Initiative zur Abschaffung der Todesstrafe auf Bundesebene .
Die Ankläger hatten Dzhokhar Tsarnaev im Prozess als islamistischen Terroristen dargestellt. "Er wollte dieses Land terrorisieren. Er wollte Amerika bestrafen", sagte Staatsanwalt Aloke Chakravarty bei seinem Schlussplädoyer am Montag. Die Tsarnaev-Brüder stammen aus einer tschetschenischen Familie und waren als Kinder in die Vereinigten Staaten eingewandert. Dzhokhar Tsarnaev ist seit 2012 US-Staatsbürger. Er war vier Tage nach dem Anschlag in einem Bostoner Vorort festgenommen worden, Tamerlan bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei ums Leben gekommen.
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