Feuer in Nauen
D: Geplantes Flüchtlingsheim niedergebrannt
Hinweise auf einen möglichen rechtsextremen Hintergrund seien nicht gefunden worden. In der deutschen Kleinstadt hatte es in den vergangenen Monaten allerdings wiederholt Proteste gegen die Unterbringung von Flüchtlingen gegeben. Daran beteiligt waren auch Neonazis. In Nauen hatte es in diesem Jahr mehrfach Demonstrationen gegen die geplante Aufnahme von Asylwerbern gegeben. Der Landkreis hatte im Juli angekündigt, dass die Halle der vorübergehenden Unterbringung von Flüchtlingen dienen soll.
"Aufstand der Anständigen" nötig
"Ob Ausländerhetze und tätliche Angriffe auf Menschen in Not in Heidenau oder die Verhinderung des Einzugs von Flüchtlingen in Nauen per Brandstiftung, derartige Aktionen sind beschämend und Deutschlands unwürdig", verurteilte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke die mutmaßliche Tat. Nun sei eine "wehrhafte Demokratie" und ein "Aufstand der Anständigen" erforderlich. "Ich appelliere an die Brandenburgerinnen und Brandenburger: Setzen Sie Zeichen der Mitmenschlichkeit. Distanzieren Sie sich vom fremdenfeindlichen Mob", sagte der SPD-Politiker, der "null Toleranz" gegenüber den Tätern ankündigte.
Forderung nach Verbot der NPD
Unterdessen hat der Zentralrat der Juden in Deutschland vor dem Hintergrund fremdenfeindlicher Ausschreitungen in Sachsen seine Forderung nach einem Verbot der rechtsextremen NPD bekräftigt. "Rechtsradikale Organisationen, insbesondere die NPD, zeigen bei den Protesten in Sachsen ihr wahres Gesicht", sagte Zentralratspräsident Josef Schuster der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Ein Verbot werde deshalb "umso dringender". Es sei "erschreckend, mit welchem Hass und welcher Aggression gegen Menschen polarisiert wird, denen kein anderer Ausweg blieb, als aus ihrer Heimat zu fliehen", sagte Schuster.
Die NPD hatte dem Bericht zufolge unter anderem zu Demonstrationen gegen ein Flüchtlingsheim im sächsischen Heidenau aufgerufen. In dem Ort nahe Dresden hatte es am Wochenende in zwei Nächten in Folge schwere Krawalle vor einer Asylwerberunterkunft gegeben.
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