Notquartier-Razzia
Dänische Polizei schiebt obdachlose Ausländer ab
Die Nationalität der verhafteten und abgeschobenen Personen wurde nicht bekanntgegeben. Medienberichten zufolge handelte es sich dabei aber großteils um osteuropäische Roma sowie Afrikaner.
Im Laufe des Mittwochs schloss die Polizei knapp die Hälfte der Fälle ab. Der Nachrichtenagentur Ritzau zufolge wurden 16 Menschen sofort außer Landes gebracht, weil sie sich illegal in Dänemark aufhielten. Fünf Personen müssen demnach vor den Richter, weil ihnen Gesetzesbrüche wie Diebstahl und Drogendelikte vorgeworfen werden. Sechs Personen suchten um Asyl in Dänemark an. Die restlichen Festgenommenen sollen im Lauf des Donnerstags einvernommen werden - über ihr weiteres Schicksal soll möglichst rasch entschieden werden.
"Angenehmer" Polizeieinsatz
Die Razzia ging laut der Leiterin der Schlafstelle, April Chris, rücksichtsvoll und "angenehm" vonstatten. Man habe die Übernachtungsgäste vorinformieren und beruhigen können. Auch die Polizei sprach von einer ruhigen Aktion. Einige der Obdachlosen waren zum Zeitpunkt ihrer Festnahme krank, andere leiden unter Behinderungen. Ihren Bedürfnissen sei entsprochen worden, hieß es.
Vor einer Woche hatte Sozialministerin Benedikte Kjaer das Notquartier besucht und anschließend harsche Kritik an der ihrer Meinung nach zu großzügigen Aufnahmepraxis der Herbergsleitung geübt. Die Ministerin behauptete unter anderem, dass kriminelle Banden aus Osteuropa die Obdachlosen-Einrichtung als Zentrale missbrauchten. Kjaer lieferte sich in der Folge auch ein heftiges TV-Duell mit Herbergsleiterin Chris.
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