"Gaben ihr Leben"
Dallas trauert um fünf erschossene Polizisten
Nach den tödlichen Schüssen eines ehemaligen US-Soldaten (Überwachungsvideo oben) trauert Dallas um fünf tote Polizeibeamte. Brent Thompson, Patrick Zamarripa, Michael Krol, Michael Smith und Lorne Ahrens wurden am Freitag von Micah Johnson erschossen - einige von ihnen kaltblütig in den Rücken. Sieben Polizisten und zwei Zivilisten wurden zudem während des Feuergefechts verletzt. Es war der schlimmste Angriff auf US-Polizisten seit 9/11.
Trauer und Schock sind den Menschen in Dallas ins Gesicht geschrieben. Vor dem Polizeihauptquartier versammelten sich am Samstag Hunderte, um Blumen niederzulegen und Kerzen anzuzünden. Auch die Kollegen der getöteten Polizisten sind geschockt. Vier der Männer waren verheiratet, hatten Kinder. "Sie waren Helden", sagt eine Passantin, während sie Blumen vor einem Polizeiauto niederlegt.
"Ich wollte, dass er bei der Polizei aufhört"
"Brent Thompson (43) war ein großartiger Kollege", so eine Polizistin zu Reportern des TV-Senders CBS. Sie kann die Tränen kaum zurückhalten. Patrick Zamarripa, der gerade 33 geworden war, hinterlässt eine zweijährige Tochter und einen zehnjährigen Stiefsohn. "Ich wollte, dass er bei der Polizei aufhört. Ich habe ihm immer gesagt, es ist gefährlich", so Vater Hector Zamarripa gegenüber CBS. "Aber er hat immer gesagt: 'Nein, Dad, ich bleibe dabei. Ich liebe meinen Job.'"
"Er gab sein Leben für andere"
Die Mutter von Michael Krol (40) wandte sich in einem schriftlichen Statement an die Öffentlichkeit. "Michael war ein lieber und fürsorglicher Mensch, der anderen helfen wollte. Er kannte die Gefahren des Jobs, aber er liebte seine Arbeit. Er gab sein Leben für andere." Michael Smith (55) hatte eben erst eine Auszeichnung von seinen Kollegen für seine Verdienste als Polizist bekommen. Er hinterlässt seine Frau sowie zwei Töchter.
Lorne Ahrens' Frau arbeitet ebenfalls für die Dallas Police, sie bleibt mit zwei Töchtern zurück. "Er war ein liebender Ehemann und Vater", sagte ein Kollege gegenüber CBS. Ahrens' Vater kann noch gar nicht begreifen, was geschehen ist: "Ich habe es noch nicht realisiert." Der 48-Jährige war Amateurboxer und bei seinen Kollegen sehr beliebt: "Wir werden ihn unheimlich vermissen", heißt es in einem Statement.
Bürgermeister: "Johnson war Einzeltäter"
Mike Rawlings, der Bürgermeister von Dallas, bestätigte unterdessen, dass es sich bei Micah Johnson um einen Einzeltäter gehandelt habe, der mit einer radikalen Schwarzen-Bewegung sympathisiert habe und aus Wut weiße Polizisten töten wollte. "Wir gehen nun davon aus, dass die Stadt sicher ist, der Verdächtige ist tot und wir können uns daran machen, die Wunden zu heilen." Verbindungen zum internationalen Terrorismus gebe es laut dem US-Ministerium für Heimatschutz nicht.
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