Waren radikalisiert
Das sind die Bomben des US-Killerpaars
Die Angreifer, die nach ihrer Bluttat in einem Sozialzentrum bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet wurden, besaßen ein großes Waffenarsenal. Allein in ihrer Wohnung fanden Ermittler zwölf Rohrbomben und mehr als 4500 Schuss Munition für Sturmgewehre, Pistolen und langläufige Waffen. Das Paar sei zu weiteren Angriffen fähig und ausgerüstet gewesen, hatte Jarrod Burguan, der Polizeichef von San Bernadino, bei einer Pressekonferenz am Donnerstag erklärt. "Sie hatten zusätzliches Material, um weitere Bomben zu bauen."
Sprengsatz am Tatort hatte offenbar Fehlfunktion
CBS veröffentlichte indes Bilder von den Sprengkörpern. Ein Handyfoto des Roboters der Sprengstoffexperten zeigt ein gelbes Spielzeugauto mit einer Zündvorrichtung sowie drei Rohre, die mit Drähten verbunden sind. CBS berichtete unter Berufung auf Ermittler, der am Tatort, dem Regional Inland Center, entdeckte Sprengsatz dürfte offenbar aufgrund einer Fehlfunktion nicht detoniert sein.
Ein zweites Foto zeigt weitere Rohrbomben in einer Tasche, die in der Wohnung des Killerpaares gefunden wurde - jener Wohnung, in der Farook und seine Ehefrau ihre sechs Monate alte Tochter aufgezogen hatten.
Insgesamt stellte die Polizei in der Wohnung zwölf Rohrbomben sowie Material und Werkzeug zum Bau weiterer Sprengvorrichtungen sicher.
Anleitung aus Al-Kaida-Magazin "Inspire"
Die Anleitung zum Bau der Bomben dürfte laut CBS aus einer mittlerweile berühmt-berüchtigten Ausgabe des Onlinemagazins "Inspire" stammen. Von der Terrororganisation Al-Kaida herausgegeben, diente das in englischer Sprache verfasste Magazin unter anderem den Attentätern vom Bostoner Marathonlauf als Quelle zum Bau ihrer Bomben, durch die am 15. April 2013 drei Menschen getötet und mehr als 260 weitere verletzt wurden.
Ein Ermittler sagte dem Sender, die sichergestellten Sprengsätze des Killerpaares seien eine nahezu perfekte Kopie der in einer der ersten "Inspire"-Ausgaben veröffentlichten Bombenkonstruktionen. Titel der Anleitung: "Wie ich in der Küche meiner Mutter eine Bombe baue". Als Zutaten kamen darin, wie nun auch bei den Bomben in Kalifornien, unter anderem Weihnachtsbeleuchtung und ferngesteuerte Spielzeugautos zum Einsatz.
Imam weist religiösen Hintergrund der Tat zurück
Ein Imam in San Bernardino wies unterdessen die Berichte über einen religiösen Hintergrund der Tat zurück. "Wir haben keine Anzeichen einer Radikalisierung gesehen", sagte Mahmood Nadvi von der Al-Uloom-Al-Islamiyah-Gemeinde über Farook. Der Student Nizaam Ali sagte, Farook habe die Moschee regelmäßig besucht, er habe ihn aber seit drei Wochen nicht mehr gesehen. Ein anderes Gemeindemitglied beschrieb den Schützen als "ruhig, schüchtern und reserviert". Er könne sich nicht vorstellen, dass er die Tat aus religiösen Motiven begangen habe, sagte Gasser Shehata.
CNN hatte unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtet, dass Farook telefonisch und über soziale Netzwerke mit Terrorverdächtigen in Kontakt gestanden sei.
Video: Ehepaar als Killer identifiziert
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