Randale in Brüssel

Demo gegen Sparpläne der Regierung eskaliert

Ausland
06.11.2014 21:51
Zehntausende Belgier sind am Donnerstag auf die Straße gegangen, um gegen die Pläne der neuen Mitte-rechts-Regierung in der Wirtschafts- und Sozialpolitik zu demonstrieren. Mindestens 100.000 Menschen folgten laut Polizeiangaben dem Aufruf der drei großen Gewerkschaftsbünde und zogen mit Plakaten und Forderungen durch die Hauptstadt Brüssel. Mit der Zeit eskalierte die Situation zunehmend, Protestierende lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei.

Dutzende Autos wurden in Brand gesteckt, Flaschen, Metallstangen und Steine gegen die massiv postierten Sicherheitskräfte geschleudert. Die Polizei antwortete mit Tränengas und Schlagstöcken. Mindestens 14 Menschen wurden verletzt.

Die Gewerkschaften hatten zu der Kundgebung gegen die Sparpolitik der neuen Mitte-rechts-Regierung unter dem liberalen Premier Charles Michel aufgerufen. Die Veranstalter sprachen von bis zu 130.000 Teilnehmern. Viele Unternehmen im Land waren von der Abwesenheit ihrer Mitarbeiter betroffen, darunter besonders die Stahl- und Eisenindustrie und die Häfen in Antwerpen und Seebrügge, aber auch Postämter und Schulen.

Ein Großaufgebot der Polizei musste für Ruhe und Ordnung sorgen. (Bild: APA/EPA/JULIEN WARNAND)
Ein Großaufgebot der Polizei musste für Ruhe und Ordnung sorgen.
Gewaltbereite und kompromisslose Demonstranten mussten weggetragen werden. (Bild: AP)
Gewaltbereite und kompromisslose Demonstranten mussten weggetragen werden.
(Bild: AP)
(Bild: AP)
So mancher wurde bei den gewaltsamen Protesten verletzt. (Bild: AP)
So mancher wurde bei den gewaltsamen Protesten verletzt.
Auf einen "Systemfehler" machten die Zehntausenden Demonstranten in Brüssel aufmerksam. (Bild: APA/EPA/JULIEN WARNAND)
Auf einen "Systemfehler" machten die Zehntausenden Demonstranten in Brüssel aufmerksam.

Opposition: "Äußerst ungerechter Cocktail von Maßnahmen"
"Der Cocktail von Maßnahmen, den die Regierung vorgeschlagen hat, ist äußerst ungerecht", sagte die Fraktionschefin der belgischen Sozialisten im Parlament, Laurette Onkelinx, auf der Demonstration. Die großen Unternehmen und Kapitalbesitzer würden nicht an den Sparanstrengungen beteiligt, beklagte die Oppositionsführerin. Gewerkschaftsfunktionär Marc Goblet sagte, die Kaufkraft der Arbeiter, der Empfänger von Sozialleistungen und zum Teil auch der Selbstständigen würde leiden.

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