Bei Razzia verhaftet

Dschihad-Kickboxer plante Anschlag auf den Vatikan

Ausland
28.04.2016 21:32

Die italienische Polizei hat offenbar einen Terroranschlag auf den Vatikan verhindert. Wie der Mailänder Staatsanwalt Maurizio Romanell am Donnerstag gegenüber italienischen Medien mitteilte, wurden mehrere Verdächtige, darunter der aus Marokko stammende Kickbox-Champion Moutaharrik Abderrahim, verhaftet. Sie sollen Anschläge in Italien geplant und vorbereitet haben. Auch auf den Vatikan hätten es die Sympathisanten der Terrormiliz Islamischer Staat abgesehen.

Abderrahim soll von führenden Kräften des IS die Anweisung erhalten haben, während des vom Papst im vergangenen November ausgerufenen heiligen Jubeljahres Anschläge in Italien und im Vatikan durchzuführen, sagte Romanell. Der aus Marokko stammende Kickboxer trat in der Schweiz und in Italien bei diversen Wettkämpfen an und gewann unter anderem 2013 und 2014 die Meisterschaften im Weltergewicht, berichtet die "International Business Times".

Abderrahim lebte im norditalienischen Lecco und soll dort auch seine Anweisungen über einen ebenfalls aus Marokko stammenden IS-Mittelsmann erhalten haben. Dieser sei mittlerweile ins IS-Gebiet ausgereist, so der Staatsanwalt. Neben dem Kickboxer wurden ein weiterer Verdächtiger sowie dessen Frau verhaftet.

Fahndung mittels WhatsApp
Auf die Spur sei man den Verdächtigen durch die Mutter von Abderrahims zum Islam konvertierter Ehefrau gekommen. Sie habe die italienischen Behörden im vergangenen Mai alarmiert und gemeldet, dass ihre Tochter, ihr Schwiegersohn sowie die drei Kinder des Paares verschwunden seien. Über WhatsApp hätten Ermittler schließlich die Fotos gefunden, auf denen die Kinder als IS-Kämpfer verkleidet waren und mit zum Himmel gestreckten Daumen zum "Märtyrertum" aufriefen.

Ein WhatsApp-Foto auf Abderrahims Handy zeigt seine Kinder in Kampfuniformen. (Bild: Polizia di Stato)
Ein WhatsApp-Foto auf Abderrahims Handy zeigt seine Kinder in Kampfuniformen.

Terrorpaar wollte Kinder zum IS schicken
Abderrahim, seine Frau sowie die beiden anderen Verdächtigen sollen neben den Terroranschlägen auch geplant haben, ihre Kinder im Alter zwischen zwei und vier Jahren in Terrorcamps des IS zu bringen. Der Kickboxer hätte anschließend alleine nach Italien zurückkehren und dort die Attentate ausführen sollen. Eines der Hauptziele sei die israelische Botschaft in Rom gewesen, wie der Terrorverdächtige im Verhör gestand.

Wie weit die Anschlagsplanungen bereits vorangeschritten waren, gab die Staatsanwaltschaft nicht bekannt. Fest steht aber, dass Rom und der Vatikan bereits in der Vergangenheit im Visier des IS waren. So hatte die Terrormiliz 2014 ein Propagandavideo veröffentlicht, in dem die Flagge der Dschihadisten über dem Petersdom weht und dazu aufgerufen wurde, "die Stadt von den Kreuzrittern zurückzuerobern".

(Bild: YouTube.com)

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