Zusammenarbeit

EU-Geheimdienste richten Anti-Terror-Zentrum ein

Ausland
04.01.2016 09:37

Angesichts der steigenden Gefahr von Terroranschlägen wollen die europäischen Inlandsgeheimdienste nun ihre Abwehrmaßnahmen besser koordinieren. Wie die "Welt" am Montag berichtete, soll bereits im Jänner im Europol-Zentrum im niederländischen Den Haag eine zentrale Stelle zur Bekämpfung des Terrorismus in der EU starten. Die Einrichtung geht auf eine Initiative der Niederlande, Luxemburgs und Deutschlands zurück.

Bereits nach den blutigen Anschlägen von Paris war die Einrichtung eines Anti-Terror-Zentrums zur Koordinierung geheimdienstlicher Aktivitäten auf der europäischen Agenda weit nach oben gerückt. Nun soll bereits im Jänner bei Europol in Den Haag unter niederländischem Vorsitz eine sogenannte Intelligence Cell eingerichtet werden.

In dem Abwehrzentrum werden Sicherheitskreisen zufolge ständig Verbindungsbeamte der jeweiligen Inlandsdienste ihre Informationen über Gefährder und Terrorfinanzierung austauschen sowie Koordinierungsaufgaben übernehmen, berichtet die "Welt". Damit sollen potenzielle Attentäter frühestmöglich ausgeforscht und dingfest gemacht werden.

(Bild: APA/EPA/FRANCIS PELLIER/DICOM/MINISTRY OF INTERIOR/HANDOUT)

Die europäischen Dienste arbeiten bereits seit 2004 in der sogenannten Counter-Terrorism-Group zusammen, an der Sicherheitsexperten der 28 EU-Staaten sowie Norwegens und der Schweiz beteiligt sind. In Arbeitsgruppen werden Informationen über islamistische Terroristen und besondere Fälle in den jeweiligen Ländern ausgetauscht.

Zuletzt hatte besonders Deutschland die bessere Vernetzung der Anti-Terror-Bekämpfung gefordert. So sprachen sich Innenminister Thomas de Maiziere und CDU-Fraktionschef Volker Kauder erst am Wochenende in der "Bild"-Zeitung erneut für eine engere Kooperation mit ausländischen Sicherheitsbehörden aus. SPD-Innenpolitiker Burkhard Lischka sagte, es sei das "bislang größte Versäumnis im Anti-Terror-Kampf", dass es in Europa keine ausreichende institutionelle Zusammenarbeit der Polizeibehörden und Nachrichtendienste gebe.

Aus dem Video-Archiv: Mit Smartphone-App gegen Terroristen

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