"Virenfrei"

Ebola: Beide US-Krankenschwestern geheilt

Ausland
24.10.2014 21:22
Die beiden mit dem Ebola-Virus infizierten US-Krankenschwestern Nina Pham und Amber Vinson sind geheilt. Pham konnte die Klinik der Nationalen Gesundheitsinstitute (NIH) in einem Vorort von Washington am Freitag verlassen, anschließend wurde sie sogar von Präsident Barack Obama im Weißen Haus empfangen. Vinson war laut ihrer Familie bereits am Mittwoch für virenfrei erklärt worden, nun bestätigte das Krankenhaus in Atlanta diesen Befund. Sie bleibt aber bis auf Weiteres noch im Spital.

Knapp eine Woche nach ihrem tränenreichen Abschied aus jenem Krankenhaus in Texas, in dem sie sich mit Ebola angesteckt hatte, konnte Pham wieder die hermetisch abgeriegelte Quarantänestation verlassen und hinaus in die Freiheit spazieren.

Pham von Präsident Obama empfangen
"Ich schätze mich glücklich und gesegnet, heute hier zu stehen", sagte Pham vor Journalisten. Die 26-jährige Krankenschwester lächelte und wirkte gesund, als sie die Klinik in Bethesda verließ. Anthony Fauci, Leiter des zu den NIH gehörenden Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten, erklärte, dass Pham "keine Spuren" des Ebola-Virus mehr in sich trage. Das Weiße Haus veröffentlichte ein Foto, auf dem Obama die geheilte Krankenschwester im Oval Office umarmt.

Gesund, glücklich und wieder frei: Nina Pham wird wie eine Heldin gefeiert. (Bild: AP)
Gesund, glücklich und wieder frei: Nina Pham wird wie eine Heldin gefeiert.
Nach ihrer Heilung wurde Nina Pham sogar von Präsident Barack Obama empfangen. (Bild: APA/EPA/Olivier Douliery/POOL)
Nach ihrer Heilung wurde Nina Pham sogar von Präsident Barack Obama empfangen.

Pham und Vinson hatten sich bei Thomas Eric Duncan, einem aus Liberia stammenden Mann, den sie mit anderen Kollegen im Krankenhaus Texas Health Presbyterian in Dallas gepflegt hatten, angesteckt. Das tödliche Virus war erst nach der Einreise des Mannes in die USA diagnostiziert worden. Für ihn gab es aber keine Rettung mehr, er verstarb rund eine Woche nach seiner Einweisung auf eine Quarantänestation.

Blut von Ebola-Überlebendem erhalten
Auch Pham und ihre 29-jährige Kollegin hatten qualvolle Tage zu durchstehen. Der Körper der 26-Jährigen besiegte wohl auch mithilfe einer Bluttransfusion von einem Ebola-Überlebenden die Krankheit. Beim Blutspender handelte es sich um den US-Arzt Kent Brantly, der selbst infiziert war, aber seit August als geheilt gilt.

Die Erleichterung über die beiden geheilten Krankenschwestern wurde von einem neuen Ebola-Fall in New York getrübt. Bürgermeister Bill de Blasio hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass ein Arzt positiv auf das Virus getestet wurde. Der 33-jährige Craig Spencer war für die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen im westafrikanischen Guinea im Einsatz gewesen und vor einer Woche nach New York zurückgekehrt. Der Mann lag auf der Isolierstation des Bellevue Hospital Center, sein Gesundheitszustand war stabil.

Ebola-Fall in New York: Bürgermeister beruhigt
De Blasio warnte bei einer Pressekonferenz am Freitag vor einer Panik. "Es gibt keinen Grund, alarmiert zu sein", sagte der Bürgermeister. "Wir sind voll vorbereitet, mit Ebola umzugehen." Seuchenexperten in Schutzanzügen versiegelten die Wohnung des Ebola-Patienten im Stadtteil West Harlem. Spencers Verlobte und zwei Freunde, die mit dem Arzt in engem Kontakt waren, wurden unter Quarantäne gestellt. Nach Angaben der Behörden zeigten sie keinerlei Symptome.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation haben sich in diesem Jahr bereits knapp 10.000 Menschen mit Ebola infiziert, fast 4.900 von ihnen starben. Am stärksten betroffen von der Epidemie sind Liberia, Guinea und Sierra Leone.

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