AfD-Chefin Petry:
“Eine gut integrierte Frau braucht kein Kopftuch”
Die deutsche AfD-Vorsitzende Frauke Petry hat einmal mehr zum Rundumschlag gegen Muslime und den Islam ausgeholt. "Eine gut integrierte Frau in Deutschland braucht kein Kopftuch", sagte die Parteichefin. Wenn Muslime sagen, die Verschleierung diene dem Schutz der Frauen vor den Männern, so könne sie dies maximal für islamische Gesellschaften akzeptieren, sagte Petry. "In Deutschland ist das definitiv nicht notwendig." In der wachsenden Zahl muslimischer Zuwanderer sieht Petry eine "Bedrohung für Europa".
Petry sagte im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur, die europäische Asylpolitik sei Ausdruck einer "sehr, sehr großen Offenheit, die aber dazu führt, dass der Westen nun von Gesellschaftsmodellen bedroht wird, auch über die verstärkte islamische Einwanderung, mit dem ganz klaren Ziel, das orientalische Wertebild auch in Europa leben zu lassen".
Anfang Mai hatte die rechtspopulistische Partei auf ihrem Parteitag einen klaren Anti-Islam-Kurs beschlossen. "Der Islam gehört nicht zu Deutschland", heißt es in dem entsprechenden Kapitel für das erste Grundsatzprogramm der AfD. Minarette, der Muezzinruf und jegliche Vollverschleierung sollen gänzlich verboten werden.
"Willkommenskultur Folge von Schuldkomplexen"
Ihre Partei habe den Islam nicht als neues Feindbild ausgewählt, sagte Petry, "sondern ich glaube, dass die AfD als erste Partei in Deutschland klar formuliert hat, dass der Islam die westlichen Gesellschaften als Feindbild hat". Die deutsche "Willkommenskultur" gegenüber Flüchtlingen interpretierte Petry als Folge von Schuld- und Minderwertigkeitskomplexen. "Ich glaube, dass die Willkommenskultur der Ausdruck eines tiefer gehenden Problems mit der eigenen Identität ist", so die AfD-Vorsitzende.
"Eigene Kultur wird der fremden untergeordnet"
Viele deutsche Politiker seien laut Petry der Meinung, "dass die beste Sühne für das, was Deutschland an Verbrechen in der Vergangenheit begangen hat, darin liegt, die eigene Kultur ja nicht zu überhöhen, sondern eher zu relativieren". Das wäre aus ihrer Sicht noch verständlich, wenn man mit anderen Kulturen "auf Augenhöhe" agieren würde. Faktisch werde die eigene Kultur aber "der fremden Kultur untergeordnet".
Strache will Arbeit mit Petry vertiefen
In Österreich findet FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache immer mehr Gefallen an den politischen Ansichten Petrys. Mitte Juni gab es ein groß aufgezogenes Treffen auf der Zugspitze in der bayrischen Gemeinde Garmisch-Partenkirchen. "Wir wollen die Zusammenarbeit in Arbeitsgruppen vertiefen. Wir stehen beide für ein föderales Europa, in dem die Nationalstaaten souverän sind", sagte der FPÖ-Chef damals.
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