Chaos in der Türkei

Erdogan-Anhänger ringen putschendes Militär nieder

Ausland
16.07.2016 06:31

In der Türkei ist in der Nacht auf Samstag ein Putschversuch durch das Militär offenbar gescheitert, hat das Land und besonders die Metropolen Istanbul und Ankara aber ins Chaos gestürzt. Die ganze Nacht über waren in der Hauptstadt Schüsse zu hören, das Parlament wurde bombardiert. Der Fernsehsender CNN Türk meldete zudem den Abschuss eines Militärhubschraubers. In Istanbul wurden die beiden Brücken über den Bosporus vom Militär gesperrt. Nach Angaben eines Regierungsvertreters kamen mindestens 60 Menschen ums Leben, darunter auch Zivilisten.

Das Militär hatte am Freitagabend in einem Kommunique seine Machtübernahme erklärt. Man wolle "die Demokratie in der Türkei wiederherstellen", hieß es in dem Schreiben. Weiters wolle man die Menschenrechte schützen. Priorität habe die Rechtsstaatlichkeit. Die Beziehungen zum Ausland würden unverändert beibehalten.

"Idiotischer Versuch gescheitert"
Gegen halb drei Uhr morgens vermeldete Ministerpräsident Binali Yildirim aber, das die Lage wieder "weitgehend unter Kontrolle" sei. Er sprach im Nachrichtensender NTV von einem "idiotischen Versuch, der zum Scheitern verurteilt" gewesen sei. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, der zum Zeitpunkt des Angriffes in Marmaris an der Mittelmeerküste auf Urlaub weilte, landete in der Nacht auf Samstag auf dem Istanbuler Flughafen und wurde von Hunderten jubelnden Unterstützern begrüßt.

(Bild: APA/AFP/OZAN KOSE)
(Bild: APA/AFP/OZAN KOSE)
(Bild: APA/AFP/OZAN KOSE)
(Bild: APA/AFP/OZAN KOSE)
(Bild: AP)
(Bild: AP)

krone.at-berichtete die Nacht über live - hier gibt's den Ticker zum Nachlesen:

  • 07.35 Uhr: Türkische Sicherheitskräfte haben laut einem Fernsehbericht den von Putschisten festgehaltenen Armeechef Hulusi Akar befreit. General Akar sei an einen sicheren Ort gebracht worden, berichtete der private Fernsehsender CNN-Türk. Demnach fand die Befreiung nach dem Putschversuch von Teilen der Armee während eines Einsatzes am Luftwaffenstützpunkt Akinci nordwestlich der Hauptstadt Ankara statt.
  • 07.15: Mittlerweile sind 754 Militärangehörige festgenommen worden. Dies teilte das Justizministerium in Ankara am Samstag mit. Zuvor war von 336 Festnahmen die Rede gewesen.
  • 07.05 Uhr: Das Hauptquartier des Militärs ist nach Angaben eines hochrangigen Regierungsvertreters unter der Kontrolle von Regierungstruppen. Eine kleine Gruppe leiste aber noch Widerstand. Die Putschisten hätten noch einige Hubschrauber unter ihrer Kontrolle, aber keine Kampfjets. Fünf Generäle seien ihre Posten entzogen worden. Die Angriffe auf das türkische Parlament und den Präsidentenpalast hätten weitgehend aufgehört.
  • 06.33 Uhr: Anhänger von Präsident Erdogan greifen einem Augenzeugen zufolge Soldaten an, die sich auf einer Brücke in Istanbul ergeben hatten. Die Polizei kommt ihnen zu Hilfe.
  • 06.28 Uhr: Die Putschisten haben in einer Email erklärt, dass sie weiter "entschlossen" kämpfen. Sie riefen die Bevölkerung auf, zu ihrer eigenen Sicherheit in Räumen zu bleiben. Die Gruppe nennt sich Bewegung für Frieden in der Heimat. Die Mail hat den Absender des Pressebüros des Generalstabs des Militärs.
  • 06.20 Uhr: Mindestens 60 Menschen sind bei dem Putschversuch in der Nacht ums Leben gekommen, wie ein hochrangiger Regierungsvertreter sagt.
  • 06.17 Uhr: Dem türkischen Justizminister zufolge wurden 336 Personen in Zusammenhang mit dem Putschversuch verhaftet. Das berichtet CNN Türk.
  • 05.55 Uhr: Regierungskreisen zufolge wurde Umit Dundar kommissarisch zum Stabschef des Militärs ernannt, da der Aufenthaltsort des eigentlichen Amtsinhabers unklar ist.
  • 05.53 Uhr: Erdogan zufolge hat die Fluggesellschaft Turkish Airlines ihre Flüge wiederaufgenommen. 
  • 05.41 Uhr: Erdogan ruft seine Anhänger auf, die öffentlichen Plätze nicht zu verlassen, bis sich die Situation wieder normalisiert habe. In Ankara gebe es noch in geringem Ausmaß Widerstand von Putschisten, der aber hoffentlich bald niedergeschlagen sei.
  • 05.37 Uhr: Dem Sender CNN Türk zufolge haben die türkischen Behörden einen Militärhubschrauber abgeschossen, der auf Büros des staatlichen Satellitenbetreibers Türksat feuerte.
  • 04.55 Uhr: Regierungskreisen zufolge gibt es auch in Istanbul Todesopfer. Die Angriffe auf das Parlament in Ankara hielten noch an. Der örtliche Widerstand von Putschisten in Ankara und Istanbul werde aber bald beendet. Der Flughafen von Istanbul befinde sich unter Kontrolle regierungstreuer Soldaten.
(Bild: AFP)
(Bild: AFP)
(Bild: AFP)
(Bild: AFP)
(Bild: AFP)
(Bild: AFP)
(Bild: AFP)
(Bild: AFP)
Zivilisten gegen Putschisten im vergangenen Sommer (Bild: AFP)
Zivilisten gegen Putschisten im vergangenen Sommer
(Bild: AFP)
(Bild: AFP)
  • 04.30 Uhr: Regierungskreisen zufolge wurden in Ankara während des Putschversuchs 42 Menschen getötet. Die meisten davon seien Zivilisten. Es seien 13 Soldaten festgenommen worden, die versucht hätten, den Präsidentenpalast zu betreten.
  • 04.08 Uhr: Ministerpräsident Yildirim sagt laut CNN Türk, aufständische Soldaten feuerten in Istanbul und Ankara weiter aus der Luft. Er fügt hinzu, im Zusammenhang mit dem Putschversuch seien 130 Menschen festgenommen worden.
  • 03.50 Uhr: Nach der vorübergehenden Besetzung durch Putschisten nimmt CNN Türk seine Berichterstattung wieder auf.
  • 03.13 Uhr: Präsident Recep Tayyip Erdogan meldet sich nach seiner Ankunft in Istanbul zu Wort. Er kündigt ein hartes Vorgehen gegen die Rebellen an. Es habe den Versuch eines Aufstandes gegen die Solidarität und die Einheit des Landes gegeben, sagt Erdogan dem Sender Fox TV zufolge.
  • 03.09 Uhr: Mehrere Fluggesellschaften haben ihre Türkei-Flüge gestrichen. Betroffen ist unter anderem die AUA-Mutter Lufthansa, die ihre Verbindungen ins Krisenland vorerst bis Samstagmittag aussetzt.
  • 03.08 Uhr: Dutzende Soldaten seien festgenommen worden, berichtet der Sender NTV. Laut Augenzeugen haben rund 30 Armeeangehörige am Istanbuler Taksim-Platz ihre Waffen an Polizisten übergeben. 13 weitere Soldaten seien bei dem Versuch festgenommen worden, ins Präsidialbüro in Ankara einzudringen.
  • 03.03 Uhr: Nun sind auch zivile Opfer zu beklagen. Sechs Menschen seien in Istanbul durch Schüsse getötet und fast 100 weitere verletzt worden, berichtet die Agentur DHA. Die Opfer seien in ein Krankenhaus auf der asiatischen Seite der Stadt eingeliefert worden. Laut Augenzeugen waren in der Nähe des Taksim-Platzes und am Atatürk-Flughafen zwei lauten Explosionen zu hören. Auch in der Istanbuler Altstadt melden Anrainer mehrere heftige Detonationen innerhalb weniger Minuten. Kampfjets fliegen im Tiefflug über die Stadt. Auch das Parlamentsgebäude in Ankara sei laut Anrainern von zwei weiteren Explosionen erschüttert worden.
(Bild: AP)
(Bild: APA/AFP/BULENT KILIC)
(Bild: APA/AFP/GURCAN OZTURK)
(Bild: APA/AFP/GURCAN OZTURK)
(Bild: APA/AFP/GURCAN OZTURK)
(Bild: APA/AFP/GURCAN OZTURK)
Auf den Putschversuch in der Türkei folgen nun reihenweise Gerichtsverfahren. (Bild: APA/AFP/GURCAN OZTURK)
Auf den Putschversuch in der Türkei folgen nun reihenweise Gerichtsverfahren.
  • 02.55 Uhr: Der türkische CNN-Ableger wurde von Soldaten besetzt, der Moderator aus dem Studio getragen. Derzeit sendet CNN Türk keine Nachrichten mehr.
  • 02.50 Uhr: Erdogan ist mittlerweile in Istanbul gelandet. Die Stadt wird noch immer von Explosionen erschüttert. Mehrere Zivilisten wurden bei Zusammenstößen mit dem Militär getötet.
  • 02.28 Uhr: Nach dem Putschversuch des Militärs ist die Situation nach Angaben von Ministerpräsident Yildirim wieder "weitgehend unter Kontrolle". Yildirim spricht im Nachrichtensender NTV von einem "idiotischen Versuch, der zum Scheitern verurteilt" gewesen sei.
  • 02.18 Uhr: Der türkische Staatssender TRT ist wieder auf Sendung. Die Putschisten hatten den Sender zwischenzeitlich unter ihre Kontrolle gebracht.
  • 02.16 Uhr: Erdogan hat nach Angaben aus dem Präsidialamt nicht das Land verlassen. "Der Präsident ist an einem sicheren Ort", heißt es. "Er ist in der Türkei." Bilder aus Istanbul zeigen Verletzte, die von anderen Demonstranten und Sanitätern versorgt werden.
(Bild: APA/AFP/BULENT KILIC)
(Bild: APA/AFP/BULENT KILIC)
(Bild: APA/AFP/BULENT KILIC)

  • 02.07 Uhr: Der türkische Geheimdienst verkündet, der Putschversuch sei "abgewendet". Ministerpräsident Yildirim sagt, die Situation im Land sei weitgehend unter Kontrolle.
  • 02.02 Uhr: In Wien kommt es am Schwarzenbergplatz zu einer spontanen Kundgebung.
  • 01.54 Uhr: Vor Kurzem wurde Istanbul von einer Explosion erschüttert. Der Hintergrund ist noch unklar. Auch Stunden nach Beginn des Putschversuches sind in der Millionenmetropole Schüsse zu hören.
  • 01.49 Uhr: Laut Anadolu wurde das Parlament in Ankara von einer Bombe getroffen. Dem Sender Fox TV zufolge feuerte ein Hubschrauber auf das Gebäude. Auch das Innenministerium soll derzeit bombardiert werden.
  • 01.42 Uhr: Der Putschversuch ist nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu von einem kürzlich aus dem Generalstab abberufenen Stabsoffizier geplant worden. Der Name wird mit Muharrem Köse angegeben. Auch weitere Mitputschisten werden namentlich genannt. Der entlassene Stabsoffizier habe im Generalstab die Funktion eines juristischen Beraters innegehabt.
  • 01.23 Uhr: Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldet, vier Soldaten - unter ihnen ein Offizier - seien beim Versuch, das Gebäude des staatlichen Senders TRT in Istanbul einzunehmen, von Bürgern und Polizisten "neutralisiert" worden. In Istanbul sind weiterhin Schüsse und Explosionen zu hören. Dem Klang nach zu urteilen, werden auch schwere Waffen eingesetzt. Hubschrauber kreisen über der Stadt.
  • 01.17 Uhr: 17 Polizisten sind bei Kampfhandlungen rund um das Polizeihauptquartier in Ankara getötet worden. Außerdem soll das Militär in eine Menschenmenge in Istanbul gefeuert haben. Soldaten hätten das Feuer auf eine Menschenmenge eröffnet, die gegen den Putschversuch protestiert habe, berichten einheimische Medien. Die Menschen hatten versucht, eine Bosporus-Brücke zu Fuß zu überqueren.
  • 01.11 Uhr: Mittlerweile verdichten sich die Hinweise, dass das Militär tatsächlich nicht geschlossen hinter dem Putsch steht. Ein Kampfjet hat einem TV-Bericht zufolge zufolge über Ankara einen Militärhubschrauber abgeschossen, der sich in der Hand der Putschisten befand. Ist der Putsch gescheitert?
  • 00.59 Uhr: Nun bestätigt auch Premier Yildirim, dass "einige der Rädelsführer" festgenommen wurden. "Die Demokratie wird gewinnen", sagt Yildirim nach Angaben aus dem Präsidentenpalast. Die Verantwortlichen würden bestraft werden. Yildirim sagt nach Angaben aus dem Präsidentenpalast weiter, er habe mit Oppositionsführern telefoniert, die ihm versichert hätten, dass sie auf der Seite des Volkes stünden. "Heute Nacht ist die Türkei wach und auf ihren Beinen. Das Volk hat uns an die Macht gebracht, und nur das Volk wird uns davon abbringen."
  • 00.56 Uhr: Die ersten Soldaten, die am Putsch beteiligt waren, werden von der Polizei festgenommen. Der türkische Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu spricht sich gegen den Putschversuch aus. Nach Angaben der Nachrichtenagentur DHA erklärt er: "Dieses Land hat viel unter Putschen gelitten. Wir wollen nicht, dass es die gleichen Probleme wieder erlebt." Kilicdaroglu ist Chef der Mitte-links-Partei CHP, die traditionell dem Militär nahesteht.
  • 00.48 Uhr: In Istanbul kommt es zu Demonstrationen von Erdogan-Anhängern und Menschen, die sich mit dem putschenden Militär solidarisieren. Am zentralen Taksim-Platz haben sich Menschen in türkische Flaggen gehüllt und rufen: "Die größten Soldaten sind unsere Soldaten."
  • Erdogans Anhänger attackieren einen Panzer. (Bild: Associated Press)
    Erdogans Anhänger attackieren einen Panzer.
    Erdogan-Anhänger demonstrieren am Taksim-Platz in Istanbul. (Bild: Associated Press)
    Erdogan-Anhänger demonstrieren am Taksim-Platz in Istanbul.
  • 00.44 Uhr: Über den Verbleib von Präsident Recep Tayyip Erdogan gibt es weiterhin keine gesicherten Erkenntnisse. In einem Interview des Senders CNN Türk macht er Anhänger des in den USA lebenden Predigers Fethullah Gülen für den Putschversuch verantwortlich. Vize-Ministerpräsident Numan Kurtulmus betont, die türkische Regierung habe weiter das Sagen.
  • 00.33 Uhr: CNN meldet Gefechte zwischen Polizei und Militär in Ankara.

    Die Armee habe die Polizeidirektion beschossen, berichtet der Sender CNN Türk. Augenzeugen berichten von Panzern in den Straßen der Hauptstadt. Auch am Flughafen in Istanbul fallen Augenzeugen zufolge Schüsse. Die Nachrichtenagentur DHA meldet, das Militär sei wieder vom Gelände des Atatürk-Flughafens abgezogen. Demnach seien Demonstranten auf das Gelände eingedrungen, daraufhin habe das Militär den Flughafen verlassen.

  • 00.18 Uhr: Die grüne Nationalratsabgeordnete Berivan Aslan befürchtet eine gewaltsame Eskalation des Machtkampfs in der Türkei. "Auch wenn der Putsch scheitert, werden viele Menschen sterben", teilt die kurdischstämmige Mandatarin auf Twitter mit. Sie bezieht sich auf jüngste Aussagen von Präsident Erdogan, die sie als "Aufruf zur Eskalation" wertet.
  • 00.12 Uhr: Ein Militärhubschrauber eröffnet Reuters-Reportern zufolge das Feuer über Ankara.
  • Im Gebäude des staatlichen Senders TRT gibt es laut CNN Türk eine Explosion. Der Sender stellt seinen Betrieb ein. Auch Kampfjets fliegen über der türkischen Hauptstadt.
  • 00.10 Uhr: Ein Panzer wird in Ankara vor dem Amtssitz des Premierministers von Demonstranten blockiert.
  • 00.06 Uhr: Erdogan hält sich in der türkischen Hafenstadt Marmaris auf, berichtet der britische "Telegraph".
  • 00.02 Uhr: Der Putschversuch lässt die türkische Landeswährung abstürzen. Ein Euro kostet aktuell 3,3671 Lira. Am Donnerstag war der Kurs noch 15 Cent niedriger gestanden. Der US-Dollar legt zur Lira um 14 Cent zu.
  • 23.59 Uhr: Aus Ankara wird eine heftige Explosion gemeldet. Vor dem Generalstab sind Schüsse zu hören.
  • 23.52 Uhr: Erdogan erklärt, er sei auf dem Rückweg nach Ankara. Weiters ruft er das Volk zu öffentlichen Versammlungen gegen den Militärputsch auf. In einem live übertragenen Telefonanruf beim Sender CNN Türk sagt er: "Ich rufe unser Volk auf, sich auf den Plätzen und am Flughafen zu versammeln. Sollen sie (die Putschisten) mit ihren Panzern und ihren Kanonen machen, was sie wollen." Aus Präsidialamtskreisen heißt es, Erdogan sei an einem sicheren Ort, nähere Angaben zum Aufenthaltsort gibt es nicht.
  • 23.50 Uhr: Das Außenministerium hat die Österreicher in der Türkei aufgerufen, angesichts des Militärputsches "an einem sicheren Ort" zu bleiben. Im Notfall und bei Fragen solle das Außenministerium unter der Telefonnummer 0043-1-90115-4411 kontaktiert werden, heißt es in den aktualisierten Reisehinweisen. Derzeit befinden sich nach Angaben des Außenministeriums rund 3300 Österreicher in der Türkei - rund 1700 von ihnen aus Reisegründen. In dieser Zahl sind allerdings nur jene Personen inbegriffen, die sich auch beim Außenministerium registriert haben.
  • 23.45 Uhr: Unbestätigten Meldungen zufolge soll Erdogan um Asyl in Deutschland ansuchen. Das berichtet der Sender NBC unter Berufung auf US-Kreise.
  • 23.41 Uhr: Erdogan meldet sich via Mobiltelefon beim Sender CNN Türk. Er spricht von einem Putschversuch einer Minderheit innerhalb des Militärs. Auf diesen werde die nötige Antwort gegeben. Zugleich ruft er die Bevölkerung auf, auf die Straßen zu gehen, um ein Zeichen zu setzen.
  • Der Putsch werde nach den Worten Erdogans binnen kurzer Zeit niedergeschlagen sein. Die Verantwortlichen würden vor Gericht einen hohen Preis dafür zahlen, kündigt er an. Jene, die die türkische Demokratie angegriffen hätten, würden schnell vor Gericht gestellt. Der demokratische gewählte Präsident und die Regierung seien weiter an der Macht. Sie würde keinen Versuch akzeptieren, die Demokratie zu untergraben.

  • 23.30 Uhr: Auf den Straßen von Istanbul patroullieren Panzer und andere Militärfahrzeuge.

  • 23.24 Uhr: Ein Moderator des türkischen Senders TRT erklärt, in der Türkei sei das Kriegsrecht verhängt worden. Das Land werde jetzt von einem "Friedensrat" geführt. Dieser werde für die Sicherheit der Bevölkerung sorgen.
  • Soldaten dringen der regierenden Partei AKP zufolge in ein Parteigebäude ein, wie der Sender CNN Türk unter Berufung auf einen Parteivertreter meldet.
  • 23.13 Uhr: Derzeit können keine Flugzeuge in Istanbul starten oder landen. Die ersten Maschinen werden umgeleitet.
  • 23.10 Uhr: Die ersten Bankomaten und Tankstellen werden gestürmt.
  • 23.07 Uhr: Facebook, Twitter und YouTube wurden in der Türkei blockiert.
  • 23.05 Uhr: Im Militär-Hauptquartier in Ankara sind nach einem Bericht des Senders CNN Türk einige Geiseln genommen worden. In der Nähe des Polizei-Hauptquartiers seien Schüsse zu hören. Eine regierungsnahe Nachrichtenagentur meldet, der Generalstabschef sei eine "Geisel" der Putschisten. CNN Türk meldet außerdem, Präsident Erdogan sei in Sicherheit.
  • Erdogan soll Gerüchten zufolge außer Landes gebracht worden sein, was bislang aber nicht bestätigt wurde.

    (Bild: ASSOCIATED PRESS)
    Diese Männer wurden von Soldaten festgenommen. (Bild: APA/AFP/BULENT KILIC)
    Diese Männer wurden von Soldaten festgenommen.

    Auf Fernsehbildern sind Panzer beim Eingang des Atatürk-Flughafens in Istanbul zu sehen, sämtliche Flüge wurden gestrichen. Augenzeugen berichten von schwer bewaffneten Sicherheitskräften in den Straßen. Über Ankara und Istanbul kreisen Kampfhubschrauber und Jets.

    (Bild: ASSOCIATED PRESS)
    (Bild: ASSOCIATED PRESS)
    Soldaten auf der Zufahrt zur Bosporus-Brücke (Bild: APA/AFP/BULENT KILIC)
    Soldaten auf der Zufahrt zur Bosporus-Brücke

    Ministerpräsident Yildirim hatte zuvor einen "illegalen Versuch" durch eine "Gruppe" im Militär verurteilt. Die Beteiligten an dem Putschversuch würden "den höchsten Preis" zahlen, so Yildirim am Freitagabend. Die Nachrichtenagentur DHA meldete, in der Hauptstadt Ankara habe die Polizei das gesamte Personal zum Dienst gerufen. Im Umfeld des Armee-Hauptquartiers seien erhöhte Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden. Zahlreiche Rettungswagen stünden dort bereit.

    (Bild: APA/AFP/YASIN AKGUL)

    Loading...
    00:00 / 00:00
    Abspielen
    Schließen
    Aufklappen
    Loading...
    Vorige 10 Sekunden
    Zum Vorigen Wechseln
    Abspielen
    Zum Nächsten Wechseln
    Nächste 10 Sekunden
    00:00
    00:00
    1.0x Geschwindigkeit
    Loading
    Kommentare

    Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

    Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

    Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

    Kostenlose Spiele
    Vorteilswelt