Vermögen offengelegt

Erzbistum München besitzt satte 5,5 Mrd. Euro

Ausland
22.06.2016 09:24

Nach dem Finanzskandal um den damaligen Limburger "Protz-Bischof" Franz-Peter Tebartz-van Elst im Jahr 2013 entschlossen sich einige der 27 katholischen Diözesen in Deutschland dazu, mit ihren Finanzen transparenter umzugehen und ihr Vermögen zu veröffentlichen. Das Erzbistum München hat dafür etwas länger gebraucht und hat nun eine Bilanz vorgelegt, die es in sich hat: Mit satten 5,5 Milliarden Euro Vermögen ist es mit Abstand das reichste Bistum in Deutschland.

Das Erzbistum München und Freising präsentierte am Montag in seinem Finanzbericht eine Bilanzsumme von etwa 3,3 Milliarden Euro. Dazu kommen noch Vermögen von drei Stiftungen, die für die verschiedenen Aufgabengebiete des Erzbistums gegründet wurden und etwa Kindergärten, Schulen und soziale Einrichtungen verantworten.

Immobilienvermögen, Finanzanlagen und liquide Mittel
Die 3,3 Milliarden Euro, über die das eigentliche Erzbistum verfügt, setzen sich im Wesentlichen aus 1,3 Milliarden Euro vor allem an Immobilienvermögen, 1,5 Milliarden Euro an Finanzanlagen sowie rund 440 Millionen Euro an liquiden Mitteln zusammen.

Stiftungen sind direktem Zugriff des Erzbistums entzogen
Die den Stiftungen zugewiesenen Vermögen wiederum seien dem direkten Zugriff des Erzbistums entzogen und würden von unabhängigen Verwaltern betreut, sagte Generalvikar Peter Beer. Die Erträge dürften nur zweckgebunden für Seelsorge, Wohlfahrtspflege und Bildung verwendet werden.

Gesamtes kirchliches Vermögen in der Region weiter unklar
Die vom Erzbistum angegeben Summen bilden nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" allerdings noch lange nicht das gesamte kirchliche Vermögen in der Region München ab. Denn in der Bilanz erfasst seien nur die Vermögenswerte, die unmittelbar beim Erzbistum liegen, nicht aber jene von Kirchenstiftungen in den einzelnen Pfarrgemeinden und auch nicht die von Ordensgemeinschaften wie Benediktinern oder Jesuiten.

(Bild: APA/ROBERT JÄGER (Symboldbild))

Generalvikar: "Finanzen sind Stachel im Fleisch der Kirche"
Beer erklärte laut dem Blatt zum vorliegenden Bericht, Finanzen seien im Licht des Evangeliums ein "Stachel im Fleisch der Kirche. Beherrschen wir den Mammon oder beherrscht er uns?" Zugleich biete das Vermögen aber auch Möglichkeiten: "Arm ist ein relativer Begriff. Wir sind eine leistungskräftige Kirche, die ihre Aufgaben erfüllen kann."

Auch Bistümer Paderborn und Köln mit Milliardenvermögen
Mit den 5,5 Milliarden Euro stellt das Erzbistum München jedenfalls die bisherigen diesbezüglichen "Spitzenreiter" in Deutschland in den Schatten: Nach vorliegenden Daten galten bis dato Paderborn mit etwa vier Milliarden Euro Vermögen und Köln mit rund 3,4 Milliarden als die reichsten Bistümer.

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