Blockade am Balkan

Flüchtlinge reißen Grenzzaun zu Mazedonien nieder

Ausland
26.11.2015 17:55
Mazedonien lässt nur noch Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Afghanistan nach Norden durch. Von den Tausenden anderen, die nun im griechisch-mazedonischen Grenzgebiet gestrandet sind, haben einige am Donnerstag den Grenzzaun durchbrochen. Sie riefen: "Wir wollen nach Deutschland!"

Rund 200 Flüchtlinge aus Marokko, Algerien und Pakistan versuchten am Donnerstag, die griechisch-mazedonische Grenze zu durchbrechen, wie Aufnahmen dokumentieren. Sie warfen Steine auf die Grenzpolizisten und rissen den Stacheldrahtzaun teilweise ein.

(Bild: AFP)
(Bild: APA/AFP/ANGELOS TZORTZINIS)

Einige Migranten gelangten durch den Zaun, wurden aber umgehend festgenommen. Polizisten in Kampfmontur und Beamte mit Sturmgewehren riegelten den auf etwa 40 Metern Länge eingerissenen Grenzzaun ab.

(Bild: AFP)
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(Bild: APA/AFP/ROBERT ATANASOVSKI)
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(Bild: APA/AFP/ROBERT ATANASOVSKI)

Andere Flüchtlinge knieten nieder und riefen: "Wir wollen nach Deutschland!"

(Bild: AFP)

"Wir können nicht länger warten, letzte Nacht haben wir im Regen geschlafen", sagte der 31-jährige Heritier Shabani, der aus der Demokratischen Republik Kongo stammt und nach eigener Auskunft vor etwa zehn Tagen auf der griechischen Insel Samos ankam. "Ich will dorthin, wo ich willkommen bin." Von den griechischen Behörden erhielten die Flüchtlinge keine Auskünfte, sagte Shabani. "Wenn es Busse gäbe, würden wir nach Athen zurückkehren, aber es gibt keine, jedenfalls nicht genug."

Balkanländer verweigern Wirtschaftsflüchtlingen die Einreise
In Mazedonien sind laut Amtsangaben in den vergangenen 24 Stunden insgesamt 1661 Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Afghanistan angekommen. Gleichzeitig wurde rund 300 sogenannten Wirtschaftsflüchtlingen die Einreise verweigert. Ähnliche Regelungen bestehen in Serbien und Kroatien. Aufgrund der mazedonischen Zurückweisungspolitik gegenüber den Wirtschaftsmigranten hat die Zahl der Personen, die mit gefälschten Pässen ins Land einreisen wollen, stark zugenommen, meldeten Medien.

Während teils schlechtes Wetter in der Ägäis und am Balkan in Kombination mit der harten Haltung der Balkanländer den Flüchtlingsstrom nach Europa in den vergangenen Tagen fast versiegen lassen haben, stiegen die Flüchtlingszahlen in Deutschland hingegen vorerst weiter an.

Heuer schon 900.000 Flüchtlinge in Deutschland registriert
Am Mittwoch stellte die deutsche Bundespolizei laut der Nachrichtenagentur Reuters allein 7524 Neuankömmlinge fest, davon 6054 an der österreichischen Grenze in Bayern. Insgesamt wurden in diesem Jahr bis Ende der Vorwoche 900.000 Flüchtlinge registriert, wie die deutsche Regierung bestätigte. Allein im November gelangten rund 142.000 Personen nach Deutschland.

Aus dem Video-Archiv: Zäune laut Faymann "der letzte Ausweg"

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