Zeman poltert:

“Flüchtlinge verstecken sich hinter Kindern”

Ausland
25.10.2015 15:33
Der tschechische Präsident Milos Zeman sorgt wieder mit einem Sager über Flüchtlinge für Aufsehen. "Kinder dienen als menschliches Schutzschild für Leute mit iPhones, um die Flüchtlingswelle zu rechtfertigen", polterte der für seine deftigen Wortmeldungen berüchtigte 71-Jährige am Sonntag in einem Interview.

Der tschechische Präsident beschuldigte Flüchtlinge gegenüber der Zeitung "Blesk" auch, bei der Fahrt über das Mittelmeer das Leben ihrer Kinder zu riskieren. "Sie bringen sie in kleinen Booten her, obwohl sie wissen, dass die ertrinken können. Diejenigen, die sich hinter Kindern verstecken, verdienen keinerlei Mitleid."

In einem Interview mit "index.hu" hatte Zeman Migranten als Feiglinge hingestellt. Die meisten Flüchtlinge seien gut situierte, mit Smartphones ausgestattete junge Leute, die ihre Familien in den Kriegsgebieten zurückgelassen hätten - "dies zeugt nicht von Mut".

"Niemand hat euch eingeladen"
Zeman hatte in der Flüchtlingskrise bereits mehrfach mit drastischen Wortmeldungen für Aufregung gesorgt. So sagte er an die Neuankömmlinge gerichtet: "Niemand hat euch hierher eingeladen." Er warf ihnen unter anderem vor, anstelle der tschechischen Gesetze das islamische Recht der Scharia zu achten. "Ungläubigen" Frauen drohe die Steinigung, und "Dieben werden die Hände abgehackt".

Der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Zeid Ra'ad al-Hussein, nannte die Äußerungen des tschechischen Staatschefs zuletzt "islamophob". Er kritisierte auch die Zustände in tschechischen Aufnahmelagern. Zeman lud den UNO-Hochkommissar am Sonntag ein, sich persönlich ein Bild von den Camps in Tschechien zu machen.

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