Absturz vermutet
Flugzeug auf dem Weg nach Singapur verschwunden
Das Wrack werde 145 Kilometer vor der Insel Belitung vermutet, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Antara. Suchmannschaften durchkämmten das Gebiet, bis zum Abend gab es aber keine Spur von der Maschine.
Pilot meldete schlechtes Wetter
Air Asia Flug QZ8501 war in der Früh vom Radar verschwunden. Der Pilot habe vor Verlust des Kontakts mit der Flugaufsicht um Erlaubnis gebeten, die Flugroute zu ändern, teilte Air Asia mit. Als Grund nannte er schlechtes Wetter. Laut einem Vertreter des Verkehrs- und Transportministeriums wollte der Pilot die Flughöhe von 32.000 auf 38.000 Fuß (rund 11.600 Meter) wechseln, um so einer Wolkendecke auszuweichen. Der Pilot hatte nach Angaben der Airline 6.100 Flugstunden Erfahrung.
162 Menschen an Bord
Flug QZ8501 war am Sonntag um 5.35 Uhr Ortszeit (23.35 Uhr MEZ) in Surabaya gestartet. Der Kontakt zur Flugaufsicht brach nach Angaben der Airline knapp zwei Stunden nach dem Start ab. Der Flug dauert laut Plan nur zwei Stunden und 20 Minuten und hätte zu dem Zeitpunkt schon nahe Singapur gewesen sein müssen. Die Strecke führt weitgehend über Wasser.
Laut dem Direktor der indonesischen Luftverkehrsbehörde waren an Bord des Airbus A320-200 sieben Besatzungsmitglieder und 155 Passagiere - darunter 16 Kinder und ein Baby. Es sollen hauptsächlich indonesische Passagiere an Bord gewesen sein sowie einige Südkoreaner, ein Brite, ein Malaysier und eine Person aus Singapur - der Kopilot sei Franzose, hieß es.
Eine der größten Billigfluglinien der Welt
Air Asia gehört dem malaysischen Unternehmer Tony Fernandes, der die siechende Firma nach der Übernahme 2001 auf einen aggressiven Wachstumskurs geführt hat. Die Fluglinie bestätigte erst kürzlich eine Bestellung von 55 Airbus A330-900neo zum Listenpreis von 15 Milliarden Dollar. Das Unternehmen gehört zu den größten Billigfluglinien der Welt. Es hat in seinem Heimatmarkt nach eigenen Angaben fast 50 Prozent Marktanteil.
Air Asia fliegt mit mehr als 150 Maschinen vor allem Ziele in Asien an. Seit der Übernahme hat es keine größeren Zwischenfälle oder Unglücke gegeben. "Danke für alles Mitgefühl und für die Gebete, wir müssen stark bleiben", twitterte Gründer Fernandes.
Heuer bereits zwei Maschinen der Malaysia Air abgestürzt
Der Rivale Malaysia Airlines ist dagegen nach zwei Flugkatastrophen dieses Jahr von der Pleite bedroht: Im März war der Flug MH370 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking mit 239 Menschen an Bord spurlos verschwunden. Die Maschine stürzte aus nach wie vor unbekannten Gründen vermutlich im südlichen Indischen Ozean ab. Im Juli wurde dann Flug MH17 von Amsterdam nach Kuala Lumpur mit 298 Menschen an Bord über dem umkämpften Osten der Ukraine abgeschossen.
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