Trotz Genehmigung
Franzosen schieben Migranten an der Grenze ab
31 Euro pro Tag und Person sind notwendig, um seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten zu können, so die Vorgaben. Wer nicht untergebracht werden kann und somit keine Bleibe hat, muss sogar 62 Euro pro Tag und Person nachweisen. Da die meisten den Nachweis nicht erbringen können, werden sie abgewiesen.
Cirka 150 Migranten übernachteten deshalb im Auffanglager von Ventimiglia, viele andere verbrachten die Nacht am Bahnhof. Hunderte von Tunesiern, die in den letzten Wochen die süditalienische Insel Lampedusa erreicht hatten, sind in Richtung Ventimiglia unterwegs in der Hoffnung, nach Frankreich weiterreisen zu können, wo sie Angehörige und Freunde haben.
Menschenrechtsorganisation appelliert an Italien
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierte inzwischen die Abschiebung tunesischer Migranten durch die italienischen Behörden auf Lampedusa. Die Organisation erklärte, sie habe in einem Schreiben an Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi ihre Sorge wegen den "kollektiven Massenabschiebungen" tunesischer Migranten aufgrund eines Abkommens zwischen Italien und Tunesien ausgedrückt. Amnesty appellierte an die Regierung in Rom, die Menschenrechte der Migranten in Italien zu respektieren und die Fälle aller Flüchtlinge überprüfen, die auf Lampedusa landen.
Seit Jänner kamen 23.000 Tunesier illegal nach Italien
Seit dem Sturz des tunesischen Präsidenten Zine el-Abidine Ben Ali im Jänner kamen mehr als 23.000 Tunesier illegal nach Italien. Rom darf nach einem vor knapp drei Wochen geschlossenen Sonderabkommen mit Tunis Migranten von dort zwar ab sofort wieder abschieben, die zuvor angekommenen müssen jedoch versorgt werden.
Da die meisten Migranten ohnehin weiter nach Frankreich wollten, hatte die italienische Regierung Berlusconi die Ausstellung von Sonderpapieren zur Weiterreise angeordnet.
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