Terror-Alarm
Fund in Flugzeug: Oma bastelte Bombenattrappe
Er habe den Koffer anhand von Fotos identifiziert, die ihm Agenten des FBI gezeigt hätten, so Copello. Sein Familienunternehmen Lary Copello Inc. aus Kalifornien bietet Produkte an, mit denen die Aufmerksamkeit von Sicherheitspersonal an Flughäfen und öffentlichen Einrichtungen getestet werden.
Hunderte Sicherheitsgeräte hergestellt
Nach dem 11. September 2001 habe seine Firma Hunderte von Sicherheitstestgeräten, darunter solche falschen Bomben hergestellt, sagte Copello. Hauptabnehmer waren amerikanische Behörden.
Es ist weiterhin unklar, wer die Bombenattrappe am Flughafen von Windhuk in der Air-Berlin-Maschine platziert hat. Weder die dortige Polizei noch Copello selbst konnten dazu Angaben machen. Dagegen sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft Air Namibia, der Test sei von der namibianischen Polizei initiiert worden.
Polizei: "Waren nicht beteiligt"
Polizeichef Sebastian Haitota Ndeitunga dementierte und kündigte ein scharfes Vorgehen gegen die Urheber des Tests an. "Wir warnen sehr ernsthaft jedermann davor, Namibia als ein Testgebiet für den Einsatz von solchen Attrappen anzusehen", sagte er. "Die Regierungen der USA, Deutschlands und Namibias waren nicht beteiligt und nicht informiert", betonte er.
Die Attrappe hatte sich in einer Laptop-Tasche ohne jeden Gepäckanhänger befunden. Hätte es echten Sprengstoff enthalten, wäre die Wirkung bei einem Einsatz verheerend gewesen, so Ndeitunga.
Air Berlin erstaunt über Test
Die Fluggesellschaft Air Berlin hat sich erstaunt über die Umstände des Bombenattrappen-Tests gezeigt. "Sicherheitstests stehen wir grundsätzlich sehr positiv gegenüber", sagte eine Sprecherin der Airline. "Aber ein Test in dieser Art ist sehr ungewöhnlich." So sei für Air Berlin bis zum Freitag völlig unklar gewesen, ob es sich um einen realen Anschlagsversuch oder um einen Test gehandelt habe und wer der Urheber gewesen sei.
Die Aktion in Namibia habe erhebliche Unregelmäßigkeiten im Betrieb der Fluggesellschaft verursacht. "Wir mussten einen zweiten Komplett-Check der Maschine und aller Passagiere vornehmen", sagte die Sprecherin. Wegen der so entstandenen Verspätung habe die Maschine zudem in Djerba zwischenlanden müssen, weil die Crew ihr arbeitsrechtliches Zeitkontingent überschritten hatte. Mit sechs Stunden Verspätung sei die Maschine schließlich in München gelandet, wo erneut alle Gepäckstücke überprüft wurden.
Unverständnis für Behörden
In Unternehmenskreisen herrscht zudem Unverständnis über das Verhalten des deutschen Bundeskriminalamtes. Die Behörde hatte am Donnerstag mit einer Meldung über "ein sicherheitsrelevantes Ereignis im internationalen Luftverkehr" Befürchtungen genährt, es sei ein Anschlag auf die Air Berlin-Maschine geplant gewesen und hatte von einer "Verladung des Gepäcks in einen Airbus der Fluggesellschaft LTU/Air Berlin" gesprochen. "Das Gepäckstück hatte keine Identifikation, war nicht für uns bestimmt und sollte nicht in unsere Maschine verladen werden", stellte die Air-Berlin-Sprecherin klar.
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