Geheimdienst warnt:

IS plant Terroranschläge an Europas Ferienstränden

Ausland
19.04.2016 15:42

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat plant offenbar Terroranschläge an beliebten Urlaubsstränden in Europa. Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung warnt der italienische Geheimdienst davor, dass als fliegende Händler getarnte Islamisten aus Afrika dort eingeschleust und für Angst und Schrecken sorgen sollen. Betroffen seien vor allem die vermeintlich sicheren Küstenregionen Italiens, Spaniens und Südfrankreichs.

"Bild" beruft sich in dem Bericht am Dienstag auf den deutschen Bundesnachrichtendienst, der vom italienischen Geheimdienst über die Gefährdung europäischer Urlaubsorte unterrichtet worden sei. Die brisanten Informationen zu dem IS-Terrorplan stammen demnach aus Afrika.

Attentäter aus dem Senegal
Nach den Erkenntnissen der italienischen Behörden sollen die potenziellen Attentäter aus dem Senegal stammen und sich als Anhänger der Extremistenorganisation Boko Haram ("Westliche Erziehung ist verboten") sehen, die im Norden Nigerias für einen islamischen Gottesstaat kämpft, dem IS vor einem Jahr "ewige Treue" geschworen hat und damit als Verbündeter der Terrormiliz gilt.

Kämpfer der Dschihadistenmiliz Boko Haram (Bild: AP)
Kämpfer der Dschihadistenmiliz Boko Haram

Geplant sei laut dem Blatt, als fliegende Händler getarnte Terroristen in die Urlaubsregionen in Italien, Spanien und Südfrankreich zu schicken. Als Verkäufer von T-Shirts, Sonnenbrillen und Getränken sollen die (Selbstmord-)Attentäter an bevölkerten Stränden Sprengsätze zwischen den Liegestühlen zünden und Urlauber mit automatischen Waffen massakrieren.

Polizeichef: "Das sind keine Illegalen"
Italienische Medien zitierten Seck Pouye, den Polizeichef der Stadt Saly im Senegal, mit den Worten: "Diese Männer pendeln wegen ihrer Handelstätigkeit und dem Transportieren neuer Waren sowieso regelmäßig zwischen Italien und Afrika. Sie sind also keine Illegalen, weil sie über reguläre Papiere und sogar Visa verfügen. Das macht es so gefährlich!"

Laut "Bild" wundere sich der Bundesnachrichtendienst darüber, dass in Italien über die brisanten Pläne berichtet, in Deutschland jedoch dazu geschwiegen werde. Es gebe bislang auch keine entsprechende Reisewarnung des Auswärtigen Amtes.

IS-Anhänger auf Mallorca festgenommen
Spanische Ermittler nahmen am Dienstag auf Mallorca einen Verdächtigen fest, der für die Terrormiliz Islamischer Staat zu Anschlägen aufgerufen haben soll. Die Behörden legen dem mutmaßlichen IS-Anhänger zur Last, er habe für Anschläge in Spanien oder anderen europäischen Ländern geworben. Das Innenministerium in Madrid stufte den aus Marokko stammenden Mann als "klare Gefahr für die innere Sicherheit" ein. Der 26-Jährige soll in engem Kontakt zu IS-Anführern in Syrien gestanden sein, hieß es.

Reisewarnung für Marokko
Erst am Montag hatte das österreichische Außenministerium die Reisewarnstufe für Marokko erhöht und dabei besonders vor Reisen in die Sahara-Gebiete gewarnt. Vor allem in den Grenzregionen zu Algerien und Mauretanien sei die Gefahr durch kämpferische Auseinandersetzungen sowie Minenfelder sehr groß.

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