Nato-General warnt:
“IS verbreitet sich in Europa wie Krebsgeschwür”
Nachdem die EU-Kommission im Zuge der Flüchtlingskrise am Mittwoch ein 700 Millionen Euro schweres Nothilfepaket - hauptsächlich für Griechenland - geschnürt hat, hat NATO-Air-Force-Commander Philip Breedlove mit drastischen Worten eine Warnung in Richtung Brüssel ausgesprochen. Den IS-Dschihadisten werde durch die unkoordinierte Flüchtlingspolitik der Union die Möglichkeit gegeben, sich in den Mitgliedsstaaten "wie ein Krebsgeschwür" auszubreiten.
General Breedlove warnte im Rahmen eines Briefings im Pentagon, dass die IS-Kämpfer die chaotische Situation ausnützten. Die massive Flüchtlingswelle, die - ausgelöst auch durch Krieg und IS-Terror in Syrien - über Europa schwappt, erlaube es Dschihadisten, sich nahezu frei auf dem europäischen Kontinent zu verteilen.
Die massenhafte Migration "maskiert die Einreise von Kriminellen, Terroristen und ausländischen Kämpfern nach Europa", so Breedlove. Unter diesen Verhältnissen könne sich der IS "wie ein Krebsgeschwür ausbreiten". Dadurch würden nicht nur für die europäischen Nationen, sondern früher oder später auch für die USA Bedrohungen entstehen.
Flüchtlinge sollen in ihre Heimatländer zurückkehren
Im vergangenen Jahre waren mehr als 800.000 Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak, Afghanistan, Nordafrika und anderen Weltregionen von der Türkei über die Ägäis nach Griechenland gereist. Mit einem Rückübernahmeabkommen mit der Türkei will die EU erreichen, dass abgelehnte Asylwerber wieder in die Türkei zurückgeschickt werden können. Nun will Ankara mit ähnlichen Verträgen sicherstellen, dass diese Menschen wieder in ihre Heimatländer heimkehren. Griechenland will in den kommenden Tagen rund 300 Flüchtlinge aus Nordafrika in die Türkei zurückschicken.
Das von der EU-Kommission geschnürte Nothilfepaket bezieht sich laut dem für humanitäre Hilfe zuständigen Kommissar Christos Stylianides zwar "nicht auf ein konkretes Land", der Großteil der 700 Millionen Euro wird aber den Griechen zugutekommen, um Flüchtlinge beherbergen und mit dem Notwendigsten versorgen zu können. "Dringlichst Hilfe" benötigen demnach derzeit etwa 15.000 Migranten.
Die 700 Millionen Euro gelten für die nächsten drei Jahre. Alleine für heuer würden 300 Millionen Euro benötigt, für 2017 und 2018 jeweils weitere 200 Millionen. Die Hilfe werde umgehend verfügbar sein.
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