Insgesamt 25.000

Interpol: 5800 “Dschihad-Touristen” identifiziert

Ausland
19.11.2015 09:00
Die internationale Polizeibehörde Interpol hat mittlerweile bereits rund 5800 ausländische Kämpfer identifiziert, die sich islamistischen Terroristen in Syrien und im Irak angeschlossen haben. Die "Dschihad-Touristen" seien aus etwa 50 Ländern in die Krisenregionen eingereist, sagte Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock am Mittwoch. Insgesamt sei die Zahl der ausländischen Kämpfer in den Reihen der Terrormiliz Islamischer Staat und anderer extremistischer Gruppen auf rund 25.000 gestiegen.

Im vergangenen Juni habe Interpol etwa 4000 Profile von "Dschihad-Touristen" in der Datenbank gehabt - binnen fünf Monaten sei die Zahl nun gleich um 1800 gestiegen, so Stock. Die meisten der insgesamt etwa 25.000 ausländischen Kämpfer befänden sich in Syrien, gefolgt vom Irak und Libyen. Anfang des Jahres habe man noch weniger als 20.000 "Freiwillige" in den Krisenregionen registriert.

Jürgen Stock (Bild: APA/AFP/Filippo Montefore)
Jürgen Stock

Stock fordert besseren Informationsaustausch
Bei einer Anti-Terror-Konferenz im spanischen Sevilla forderte Stock als Reaktion auf die wachsende Bedrohung eine engere Zusammenarbeit der Länder mit seiner Behörde: "Informationen sind die Basis der Polizeiarbeit und müssen deshalb mit Interpol geteilt werden." Denn beim Informationsaustausch verstreiche mehr Zeit, als Extremisten für die Rekrutierung und die Reisen ausländischer Kämpfer in die Konfliktgebiete benötigten. Auch müssten Organisationen wie Interpol einen besseren Zugang zu den Daten der Nationalstaaten erhalten.

(Bild: AFP)

Anti-Terror-Konferenz im Zeichen der Paris-Anschläge
Unter dem Eindruck der Terroranschläge von Paris sind in Sevilla am Mittwoch Experten aus der ganzen Welt zu der dreitägigen Konferenz über den Kampf gegen den Terrorismus zusammengekommen. Der IS hatte sich zu der Anschlagsserie am Freitag in der französischen Hauptstadt bekannt, bei der 129 Menschen getötet und mehr als 350 weitere Personen teils schwer verletzt wurden. Mehrere der Angreifer - französische und belgische Staatsbürger - sollen zuvor in Syrien gewesen sein.

Video: Schüsse und Explosionen bei Razzia gegen Paris-Drahtzieher

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