Tauwetter in Nahost?

Iran: Rohani gratuliert zum jüdischen Neujahrsfest

Ausland
05.09.2013 07:30
Ungewohnte Töne aus Teheran: Der neue iranische Präsident Hassan Rohani hat am Mittwoch der jüdischen Glaubensgemeinschaft seine besten Wünsche zum Neujahrsfest ausgesprochen. "Während die Sonne hier in Teheran untergeht, wünsche ich allen Juden, besonders den iranischen Juden, ein gesegnetes Rosh Hashana", war auf Rohanis englischsprachigem Twitter-Profil zu lesen - eine deutliche Abkehr gegenüber der Politik seines Vorgängers Mahmoud Ahmadinejad.

Vor allem der Umstand, dass Rohani ausdrücklich "alle Juden" erwähnte, gilt als klarer Wandel im Vergleich zur Haltung des vor Kurzem aus dem Amt geschiedenen Ahmadinejad. Dieser hatte Israel als "Krebsgeschwür" bezeichnet und gefordert, der jüdische Staat müsse von der Landkarte "ausradiert" werden. Der Iran und Israel stehen sich seit Langem unversöhnlich gegenüber. Einer der größten Konfliktpunkte ist Teherans umstrittenes Atomprogramm.

Das jüdische Neujahrsfest Rosh Hashana (Kopf des Jahres) wird an den ersten beiden Tagen des Monats Tishri im jüdischen Kalender gefeiert. Heuer fallen diese auf den 5. und 6. September. Damit beginnt das Jahr 5774 der jüdischen Zeitrechnung. Rosh Hashana erinnert an den Bund zwischen Gott und Israel.

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