Hilfe erbeten
Italien rechnet mit 50.000 Flüchtlingen aus Nordafrika
"Wir dürfen nicht unvorbereitet sein", mahnte Innenminister Roberto Maroni (im Bild). Italiens stärkste Oppositionspartei PD (Demokratische Partei) rief die Regierung Berlusconi auf, keine alarmierenden Zahlen über mögliche Flüchtlingsströme in Richtung Süditalien zu veröffentlichen. "Die Gefahr ist, dass Parteien wie die rechtspopulistische Lega Nord die Situation ausnützen und den Italienern Angst machen, um daraus politische Vorteile zu ziehen", sagte die PD-Präsidentin Rosy Bindi.
Staatspräsident Giorgio Napolitano forderte, dass die EU mit Solidarität auf mögliche Flüchtlingswellen aus Nordafrika reagieren müsse. Wichtig sei dabei, dass nicht nur Italien und andere EU-Mittelmeerländer die Last der Migrantenaufnahme übernehmen. Die Flüchtlinge aus Nordafrika seien eine Herausforderung für alle EU-Länder, da viele Migranten, die in Italien landeten, Deutschland oder Frankreich erreichen könnten.
Die EU müsse bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise eine "gemeinsame finanzielle, operative und logistische Verantwortung" teilen. Napolitano verglich den aktuellen Aufstand in Nordafrika mit den Umwälzungen in Deutschland im Jahre 1989. Laut Napolitano muss die EU dieselbe Solidarität aufbringen, wie gegenüber den osteuropäischen Ländern nach dem Fall der Berliner Mauer.
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