Kampf gegen Rebellen
Jemen: Saudi-Arabien greift militärisch ein
Die ersten Luftschläge sollen bereits 13 zivile Todesopfer gefordert haben. Nach Angaben eines Zivilschutzvertreters wurde bei den Angriffen durch saudi-arabische Kampfflugzeuge ein Wohngebiet der jemenitischen Hauptstadt Sanaa getroffen. Demnach waren unter den Opfern auch mehrere Kinder. Unterdessen haben jemenitische Truppen den Flughafen der Hafenstadt Aden, wo der geflohene jemenitische Präsident zuletzt vermutet wurde, zurückerobert.
Flughäfen in Saudi-Arabien gesperrt
Wegen der laufenden Militäroperationen wurden in Saudi-Arabien mehrere Flughäfen für den zivilen Luftverkehr gesperrt. Betroffen seien unter anderem die Airports Jizan, Abha and Wadi al-Dawaser, teilte die Luftfahrtbehörde mit. Sie gab keinen Grund für die Schließung an, auch nicht, wie lange diese Maßnahme andauern wird. Im Jemen wurden alle großen Seehäfen geschlossen, verlautete am Donnerstag aus Schifffahrtskreisen.
Rätseln um Verbleib von Präsident Hadi
Wo sich der Präsident aufhält, ist derzeit unklar. Zunächst war das bedrängte Staatsoberhaupt nach Aden geflohen. Als die Houthi-Kämpfer schon die Außenbezirke der Stadt erreichten, verschwand Hadi aus seinem Anwesen und tauchte unter. Kurz darauf drangen Plünderer in das Gebäude ein.
USA helfen mit Logistik und Aufklärung
In einer gemeinsamen Erklärung Saudi-Arabiens, der Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwaits, Bahrains und Katars hieß es, die Militärintervention gegen die Houthi-Miliz erfolge auf Bitten Hadis. Ägypten erklärte, politische und militärische Unterstützung für das Vorgehen Saudi-Arabiens zu leisten. Die USA sind nicht direkt an der Militäraktion beteiligt, Washington unterstützt aber die Koalition laut Angaben einer Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates logistisch und mit Aufklärungsdaten.
Gefahr eines Regionalkriegs wächst
Ein Sprecher der Houthis bezeichnete die saudischen Angriffe als Kriegserklärung. Damit könne sich der Konflikt im Jemen zu einem Regionalkrieg auswachsen, warnte der Sprecher gegenüber dem arabischen Nachrichtensender Al-Jazeera. Die Houthis beherrschen seit Monaten große Teile des Nordjemen sowie die Hauptstadt Sanaa. Unterstützt wird die Houthi-Miliz von Anhängern des früheren Präsidenten Ali Abdallah Saleh und laut Einschätzung westlicher Staaten auch durch die Führung im Iran.
Iran: "Von den USA unterstützte Aggression"
Teheran verurteilte die Militärintervention im Jemen. Außenamtssprecherin Marsieh Afcham erklärte am Donnerstag: "Diese Angriffe sind nicht nur eine Verletzung der territorialen Integrität des Jemen, sondern auch eine sehr gefährliche Entwicklung." Die Angriffe würden die Optionen für eine friedliche Lösung des Konflikts blockieren und sollten daher umgehend gestoppt werden, forderte die Sprecherin. Zuvor hatte es im iranischen Fernsehen geheißen, der Militäreinsatz Saudi-Arabiens und seiner Verbündeten im Golf sei eine "von den USA unterstützte Aggression".
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