Kaczynski-Absturz
Mitschnitt aus dem Cockpit enthüllt tödliche Fehler
Lange war über die Unglücksursache der Tupolew spekuliert worden, in der Polens Präsident Kaczynski nahe der russischen Stadt Smolensk zu Tode kam - jetzt haben die Ermittler offenbar Gewissheit. Wie "Spiegel Online" berichtet, steht für die Experten nach Auswertung der Cockpit-Gespräche fest, dass ein Fehler des Navigations-Offiziers das Unglück ausgelöst hat.
Nachdem sich der Pilot trotz der Warnungen aus dem Tower dazu entschieden hatte, die Landung bei widrigen Sichtbedingungen durchzuführen, programmierte er den Autopilot auf eine Sinkgeschwindigkeit von vier Metern pro Sekunde. Eine offenbar korrekte Handlung. Doch dann verwirrten die Instrumente den Navigations-Offizier.
Navigations-Offizier gab tödliche Anweisung
In der Angst, die Piste zu verpassen, rät er dem Piloten, die Sinkgeschwindigkeit zu verdoppeln. Im rasanten Sinkflug nähert sich der Jet dem Boden. Die verunsicherte Cockpit-Crew versucht derweil, aus dem Fenster heraus den Boden zu erspähen. Währenddessen schlägt das automatische Höhen-Warnsystem an. Die Computerstimme befiehlt den Piloten unüberhörbar "Pull up, pull up!", damit diese die Maschine sofort wieder hochziehen. Doch die Crew misstraut der Technik. Wenig später streift der Jet eine zehn Meter hohe Birke und zerschellt in einem Waldstück.
Wie die Ermittler bestätigten, ist kurz vor dem Crash die Stimme eines Passagiers zu hören. Mittlerweile scheint klar zu sein, dass es sich um Andrzej Blasik handelt, den Chef der polnischen Luftwaffe. Allerdings wurde diese Annahme noch nicht offiziell bestätigt. Ob Blasik den tödlichen Befehl gab, trotz der völlig unzureichenden Sichtverhältnisse zu landen, ist ebenfalls unklar. Seine Stimme ist angeblich nur sehr leise zu hören.
Crew war offenbar nur unzureichend geschult
Wieso der Navigations-Offizier dem Piloten die falsche Sink-Anweisung gab, ist noch unklar. Fest steht nur, dass die gesamte Crew offenbar wenig Erfahrung mit der Tupolew Tu-154 hatte. So hatte der Navigationsoffizier angeblich erst 30 Flugstunden auf diesem Typ absolviert.
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