Bestialischer Tod?
Kim soll Onkel Hunden zum Fraß vorgeworfen haben
"Quan jue" heißt in Nordkorea jene grausame Strafe, die Kim seinem Onkel zugedacht haben soll - Todesstrafe durch Hunde. Eine Stunde lang soll Jangs Todeskampf gedauert haben, so die in Hongkong erscheinende Zeitung "Wen Wei Po", deren Bericht neben der "Mail" am Freitagnachmittag auch zahlreiche andere internationale Medien übernahmen.
Nackt in Käfig den Hunden ausgeliefert
Neben Jang wurden auch fünf seiner Mitstreiter hingerichtet - den Angaben zufolge auf dieselbe Weise. Die Männer seien dabei nackt gewesen und in einem Käfig der Übermacht an wilden Hunden ausgeliefert worden. Die Tiere sollen zuvor drei Tage lang nichts zu fressen bekommen haben.
Eine Stellungnahme aus Nordkorea zu den Berichten steht zur Stunde aus. Auch mit der Meldung der Hinrichtung an sich hatte sich das Regime freilich Zeit gelassen: Erst drei Tage nach ersten einschlägigen Berichten eines von nordkoreanischen Exilanten in Südkorea betriebenen Radiosenders kam am 12. Dezember des Vorjahres die offizielle Bestätigung durch die staatliche Nachrichtenagentur KCNA - ohne auf die Art der Hinrichtung einzugehen (siehe Infobox).
Kim: Onkel "schlimmer als ein Hund"
Die entwürdigende Art zu sterben, die Kim für seinen Onkel vorgesehen haben soll, würde jedenfalls zu den jüngsten Wortmeldungen des Diktators über seinen ehemaligen Mentor passen: So hatte Kim in seiner Neujahrsansprache Jang als "Abschaum" bezeichnet. Unmittelbar nach der Hinrichtung hatte er seinen Onkel "schlimmer als einen Hund" genannt. Mit der "Quan jue"-Strafe, die in Nordkorea nur den schlimmsten Staatsfeinden vorbehalten ist, dürfte der Machthaber seine Verachtung gegenüber dem "Verräter" Jang mehr als deutlich gemacht haben.
Einige westliche Medien meldeten am Freitagabend allerdings Bedenken an der Darstellung an. So zog etwa die "Washington Post" die Glaubwürdigkeit der Hongkonger Zeitung in Zweifel. Außerdem sei auffällig, dass weder südkoreanische Medien noch die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua die Geschichte in Umlauf brachten, obwohl China zuletzt recht deutlich von seinem früheren Verbündeten Kim abgerückt war und daher keine Gründe hätte, die Meldung zu unterdrücken.
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