Nach Nazi-Sagern

Marine Le Pen bricht endgültig mit ihrem Vater

Ausland
08.04.2015 11:47
Beim rechtspopulistischen Front National in Frankreich ist der Konflikt zwischen Parteigründer Jean-Marie Le Pen und seiner Tochter Marine nun völlig eskaliert: Die heutige Parteivorsitzende gab am Mittwoch in einer Erklärung bekannt, dass sie sich einer Kandidatur ihres Vaters bei den Regionalwahlen im Dezember widersetzen werde. Ursache für den Streit waren mehrere Nazi-Sager des Parteigründers in Interviews.

Der Konflikt zwischen dem Parteigründer und der derzeitigen FN-Führung hatte sich in den vergangenen Tagen zugespitzt, nachdem Jean-Marie Le Pen die Gaskammern in den NS-Konzentrationslagern erneut als "Detail der Geschichte" bezeichnet hatte. Seine Tochter hatte daraufhin gemeint, zwischen ihr und ihrem Vater gebe es in dieser Frage eine "tiefe Meinungsverschiedenheit".

Jean-Marie Le Pen: "Man wird nur von den Eigenen verraten"
Zudem gab der 86-Jährige der rechtsextremen Zeitschrift "Rivarol" ein Interview, in dem er insbesondere Marschall Philippe Petain verteidigte, der im Zweiten Weltkrieg Staatschef des mit Nazi-Deutschland kollaborierenden Vichy-Regimes war. Zugleich zeigte er sich in dem Gespräch auch empört darüber, dass sich seine Tochter wegen der Gaskammer-Aussage von ihm distanziert habe. "Man wird nur von den Eigenen verraten", sagte er.

Wie zur Bestätigung schrieb Partei-Vize Florian Philippot am Mittwoch auf Twitter, der Front National habe nun einen "völligen und endgültigen Bruch" mit dem 86-Jährigen Ehrenvorsitzenden vollzogen.

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