Gewinneinbußen

McDonald’s kämpft weiter gegen Kundenschwund

Wirtschaft
22.04.2015 17:18
McDonald's schwächelt weiter. Der Gewinn des weltgrößten Fast-Food-Konzerns ist im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um etwa ein Drittel auf 811,5 Millionen Dollar (758,4 Millionen Euro) gesunken, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Burger-Kette steckt in der vielleicht schwersten Krise ihrer Geschichte - um das Ruder herumzureißen, will McDonald's Anfang Mai einen Restrukturierungsplan vorlegen.

Nach schwachen Zahlen im vierten Quartal 2014 gingen die Verkäufe auf etablierter Ladenfläche auch im ersten Quartal 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück: weltweit um 2,3 Prozent. Insgesamt sank der Umsatz um elf Prozent auf 5,96 Milliarden Dollar, so die schwer verdaulichen Nachrichten, die der Burgerbrater am Mittwoch seinen Aktionären kredenzen musste.

60 Jahre McDonald's, aber keine Feierstimmung
Kein Grund zum Feiern also für die berühmteste Fast-Food-Kette der Welt, die erst am 15. April ihren 60. Geburtstag begangen hatte. Nach Jahren mit stetig wachsendem Umsatz erleidet die Erfolgsgeschichte von McDonald's, mittlerweile mit mehr als 36.000 Schnellrestaurants in 119 Ländern vertreten, seit dem Vorjahr einen empfindlichen Dämpfer nach dem anderen. Vorstandschef Steve Easterbrook, der erst im März vom glücklosen Don Thompson übernommen hatte, versprach Verbesserungen. Das Management werde sich von nun an voll darauf konzentrieren, den veränderten Vorlieben der Verbraucher gerecht zu werden, hieß es.

In den USA, dem Mutterland des schnellen Essens, ist ein Trend hin zu gesundheits- und umweltbewussterem Fast Food im Gang. Davon profitieren höherpreisige Ketten wie Chipotle Mexican Grill oder Panera Bread, denen es gelingt, sich erfolgreich als Bio-Anbieter zu vermarkten. McDonald's auf der anderen Seite haftet noch immer ein Billigimage an. Ob die neuen Menü-Kreationen, mit denen McDonald's nun auf den Öko-Zug aufspringen will, daran etwas ändern, wird sich zeigen. Am 4. Mai will Easterbrook Details eines Plans vorstellen, der die Trendwende bringen soll.

Der Burger-Riese hat aber nicht nur im Heimatmarkt USA Probleme. In Deutschland hatte sich McDonald's zuletzt im Kampf gegen den Kundenschwund sogar von einem seiner Grundsätze verabschiedet: Die Gäste müssen sich nicht mehr unbedingt am Tresen anstellen, sondern werden auch direkt an ihrem Tisch bedient. "Das ist für uns ein großer Schritt", sagte Deutschland-Chef Holger Beeck.

Kette leidet auch unter starkem Dollar
Aber nicht nur der Kundenschwund macht der Fast-Food-Kette zu schaffen, zuletzt litt der Konzern auch unter dem starken Dollar, der im Ausland erwirtschaftete Erlöse beim Umtausch in die US-Währung drückt. Trotz allem fielen die Quartalszahlen am Mittwoch nicht so schlecht aus wie befürchtet - die Aktie stieg vorbörslich um fast zwei Prozent.

Zumindest für Aktionäre hätte McDonald's zudem noch einen Joker in der Reserve. Der Konzern sitzt auf einem riesigen Immobilienvermögen, ihm gehören mehr als die Hälfte der Grundstücke und Gebäude, die seine Schnellrestaurants nutzen. Mehr als 20 Milliarden Dollar ist das Portfolio nach Schätzungen von Analysten wert. New Yorker Hedgefonds wie Glenview Capital schielen bereits auf diesen Schatz und fordern seine Abspaltung in einen Investmentfonds.

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