Demo gegen Ausländer
Menschenkette in Finnland gegen Flüchtlinge
Laut Angaben des Schwedischen Rundfunks (SVT) vom Sonntagabend befinden sich zwischen 20 und 30 von ihnen, die bereits am Samstag kehrtgemacht haben, in einer Notunterkunft in Lulea. Sie waren auf der finnischen Seite der Grenze in der Doppelstadt Haparanda/Tornio von einer Menschenkette aus über 100 Demonstranten gestoppt worden, die für eine sofortige Schließung der Grenzen demonstriert hatten.
Körperliche Attacken und Morddrohungen
Am Sonntag gingen laut SVT weitere Gruppen von Flüchtlingen freiwillig nach Schweden zurück, nachdem sie bis in die Hafenstadt Kemi weitergereist waren, wo einige laut eigenen Aussagen körperlichen Attacken ausgesetzt waren. Es sei ihnen auch angedroht worden, dass sie umgebracht würden, wenn sie nicht aus dem Land verschwinden, berichtete der Sender.
Auch sie befinden sich jetzt wieder in provisorischen Unterkünften. Sie wissen nach Angaben der Flüchtlingsbetreuerin einer schwedischen Hilfsorganisation nicht, wohin sie jetzt gehen sollen. Finnland hatte am Samstag damit begonnen, Flüchtlinge in Tornio zu registrieren.
Finnland vor allem bei Irakern beliebtes Zielland
Davor hatte die Regierung in Helsinki Dänemark und Schweden kritisiert, weil die durchreisenden Flüchtlinge - großteils aus Syrien, dem Irak und Afghanistan - in diesen Ländern bisher nicht registriert werden. Vor allem bei Irakern ist Finnland wegen der größeren Asylchancen ein beliebtes Zielland.
Der finnische Verteidigungsminister Jussi Niinistön sagte am Montag, die finnische Armee stehe im Fall der Notwendigkeit für einen Assistenzeinsatz an der schwedischen Grenze bereit. Die konkrete Entscheidung liege beim Innenministerium.
Laut Regierungsangaben erhalten die schwedischen Gemeinden umgerechnet rund 107 Millionen Euro zusätzlich, um Flüchtlinge zu unterstützen. Es wird erwartet, dass in diesem Jahr bis zu 80.000 Asywerber ins Land kommen.
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