Terror in Pakistan
Millionen Christen im Würgegriff der Islamisten
Das sei nicht immer so gewesen, erinnert sich der Erzbischof der Hafenmetropole Karatschi, Joseph Coutts (Bild), der sich zurzeit in Österreich aufhält. Begonnen habe alles mit dem Einmarsch der Sowjets in Afghanistan und der amerikanischen Reaktion darauf. Zu Tausenden bildeten die USA Islamisten für den Kampf gegen die "ungläubigen" Sowjets aus. "Die sind geblieben", sagt Erzbischof Coutts. "Und sie vertreten einen radikalen Islam, für den sie bereit sind, zu töten oder auch selbst zu sterben."
Kleine Gruppe hält Land in Geiselhaft
Joseph Coutts vergleicht den Terror der Islamisten in Pakistan mit jenem der Baader-Meinhof-Bande im Deutschland der 1970er- und frühen 1980er-Jahre oder den Roten Brigaden in Italien. Eine vergleichsweise kleine Gruppe an Menschen also, die ein ganzes Land in Geiselhaft genommen hat. Und er vergleicht die Rolle der (radikalen) Imame mit jener der Priester im europäischen Mittelalter. Ihr Wort zählt bei der einfachen Bevölkerung und wird nicht weiter hinterfragt.
Auch Glaubensbrüder leiden unter dem Terror
Dabei sind es keineswegs nur Christen, die unter dem Religions-Terror zu leiden haben. Auch viele moderaten Moslems, ja selbst Minister und Gouverneure bezahlen mit ihrem Leben, wenn sie aus der Sicht der Islamisten den Koran oder den Propheten Mohammed beleidigt haben. Der Mörder kann da durchaus auch mal der eigene Leibwächter sein. Das Gesetz braucht er nicht wirklich zu fürchten, denn auch moderate Richter würden sich mit einer zu harten Verurteilung selbst in Lebensgefahr begeben.
Manchmal ist es sogar schwierig, einen Imam zu finden, der das Mordopfer beisetzt. Denn auch weltoffene Imame fürchten sich vor den Islamisten...
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